Am Flughafen in Sharm El Sheik

Nach einem Urlaub in Luxor trat ich den Heimflug an. Der Flieger der Swissair flog planmässig in Luxor ab und landete nach kurzem Flug in Sharm El Sheik um noch weitere Urlauber einzuladen und sollte von dort 40 Minuten später weiter nach Zürich fliegen. Gerade angekommen mussten erstmal alle aussteigen. Wir standen eine halbe Stunde vor dem Flugzeug bei etwa 40 Grad in der prallen Sonne und den Flugzeugabgasen, bis ein Flughafenangestellter uns auf arabisch über den Platz zu den Gebäuden trieb. Dort durften wir wieder ohne Schatten 45 Minuten ausharren bis wir in die Wartehalle geführt wurden. Diese war brechend voll mit Menschen, es gab kaum noch Platz zum stehen. Wie ich in der weiteren Stunde Wartezeit langsam heraushörte, waren es fast alles deutsche Touristen, die auf Abflüge zu verschiedenen deutschen Flughäfen warteten. Es gab keine Toiletten und keine Chance etwas zum Essen oder Trinken zu bekommen. Ausserdem war es unmöglich eine Auskunft über das weitere Procedere zu bekomen. Plötzlich wurde es ganz hektisch und hunderte von Menschen wurden schlagartig aus der Halle auf das Landefeld getrieben. Dort standen dann wieder alle herum. Irgendwann hiess es einsteigen und in einem unglaublichen Chaos strömte die Masse zu den vielen wartenden Flugzeugen über das Landefeld. Da die Flugzeuge nicht angeschrieben waren, landeten zahlreiche Passagiere in den falschen Flugzeugen. Dieses Chaos zu entwirren dauerte einige Zeit. Mein Flugzeug stand nun schon einige Zeit in der prallen Sonne auf dem Feld und hatte sich wegen abgeschalteter Motoren und Klimaanlage schon erheblich aufgeheizt. Der Pilot informierte uns über seine Erlebnisse:"Ich kann mir denken, dass Sie eigenartige Erlebnisse hatten, aber ich glaube ich kann diese noch toppen!" Nach längerer Wartezeit sei der Tankwagen aufgetaucht. Als er angeschlossen war wurde festgestellt, dass er gar kein Benzin enthielt. Also fuhr er wieder davon zum auftanken und kam erst mal nicht wieder. Wir sassen schon im Flugzeug und der Wagen war noch nicht zurück. Die Innentemperatur lag schon auf Saunaniveau als der Tankwart endlich den Schlauch befestigte, was von meinem Platz gut zu sehen war. Doch bevor er unseren Tank füllen konnte kam die Gebetszeit. Unter dem Flugzeug im Schatten wurde der Gebetsteppich ausgebreitet und ich konnte den Tankwart bei seinem ausgiebigen Gebetsritual beobachten. Im Flugzeug wurde nicht nur die Luft, sondern auch die Stimmung zunehmend aufgeheizt. Bei den Swissair-Stewardessen war die Geduld zu Ende und der Ton teils sehr rau. Schliesslich gab es das Kerosin in unseren Tank und es konnten die Startvorbereitungen begonnen werden. Als endlich die Klimaanlage angeschaltet wurde gab es tosenden Beifall. So startete das Flugzeug mit fast 4 Stunden Verspätung und verschwitzten und frustrierten Passagieren Richtung Heimat.

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