Metropolis Istanbul

Die Stimmung im Team ist gut. Auch wenn mancher Reisepartner durch ausgefallene Essens- oder Getränkewünsche auffällt, wie z.B. der Wunsch nach Kabafit Vanille, so bringt sich jeder im Team doch fruchtbar für die Reiseplanung ein. Wir entscheiden demokratisch auf die Ausgrabungsstätten Termessos und Afrodisias zu verzichten und dagegen Pamukkale anzusteuern. Keine schlechte Entscheidung. Die Sinterterrassen sind wieder in einem schönen Zustand, die Ruinen von Hierapolis nett anzusehen und die zwei Hotelpools ganz für uns alleine laden natürlich auch zur Verlustigung ein.

Nach dem Vergnügen wartet dann aber der harte Autoalltag. Rechtzeitig zum Wochenende müssen wir in Istanbul sein. Paddy muss schon wieder den Heimflug antreten und Isabel kommt für ein langes Wochenende aus Deutschland angeflogen. Gut, dass die Türken viel Energie in den Straßenbau stecken. Von Pamukkale bis Yalova fahren wir in einem knappen Tag. Die restlichen mühsamen Straßenkilometer durch die endlosen und verkehrsreichen Vororte von Istanbul wollen wir uns sparen und nehmen die Schnellfähre über das Marmara-Meer. Die knapp drei Kilometer von der Yenikapi-Anlegestelle bis zu unserem Hotel nahe der Galata-Brücke sollten ja kein Problem darstellen; sollten!!! Unsere Stadtkarte scheint nicht ganz auf dem neuesten Stand zu sein und der Verkehr in der Megacity Istanbul frisst uns auf. Etliche Verkehrsregeln werden von uns gebrochen und einiger Schweiss muss fließen, bis wir endlich an unserem Hotel angekommen sind. Zum Glück ist unser mitreisender Oberkommissar Frank W. nicht im Dienst und kann angesichts der verkehrstechnischen Notlage das Fahren entgegen der Einbahnstraße mit seinem Gewissen vereinbaren. Die im Internet vom Hotel versprochenen hauseigenen Parkplätze existieren dann leider auch nicht, sodass Juwi und Walli ihre schweren Fahrzeuge in den engen Gassen in handtuchgroße Flächen hineinbugsieren müssen. Genug geschwitzt, jetzt heisst es genießen.

Die grandiosen Bauwerke wie Aya Sofia, Sultan Ahmet Moschee oder die antiken Zisternen sind nicht weit und wir tauchen ein in die europäische Kulturhauptstadt 2010. Mit dabei sind gefühlt etwa eine Milliarde Touristen. Istanbul wird immer populärer bei Reisenden und die Touristenströme erreichen eine Größenordnung wie man sie sonst nur von anderen Metropolen wie Paris oder London kennt. Während es tagsüber westlich des Goldenen Horns nur so wimmelt von Menschen, schläft der Stadtteil nachts doch relativ schnell ein. Jetzt heißt es über die Galata-Brücke nach Beyoglu wechseln und den deutschen 1:0 Sieg (über Russland) und damit die Qualifikation für Südafrika feiern. Zwischen Galata-Turm, Istiklal Caddesi und Nevizade Sokak tummelt sich an Wochenendabenden scheinbar die ganze Türkei. Istanbul soll laut Reiseführer ein Killer-Nightlife haben und das sind keine leeren Worte!! Wer in den Warteschlangen vor der Blauen Moschee keine Platzangst bekommt, wird spätestens jetzt von klaustrophobischen Anfällen heimgesucht. Nach einem letzten Bierchen im Musikclub "Heimatlos" treten wir tief in der Nacht den Heimweg an. Den restlichen Alkohol lassen wir uns am Folgetag von den Masseuren im Hamam herauskneten. Bevor wir die letzten Fahrkilometer Richtung Heimat antreten, wollen wir dann bei kleinem Programm die türkische Metropole noch einmal in vollen Zügen genießen.

Datum: 12.10.(Tag 106) - Tachometerstand: 243 748km - gefahrene Kilometer: 17 848km / davon Europa 4838km / Asien 13 010km - Ort: Istanbul (Türkei)

Reisen: