Treffpunkt Riobamba

Schon etwas müde von der Zeitumstellung und der Tatsache das ich mitten in der Nacht aufstehen musste um an den Flughafen zu fahren, erreichte ich nach ganzen 2 Std Taxifahrt das Hostel wo ich mich erstmal hinlegen konnt. Quito gelegen am Vulkan Pichincha (4776 m) und selber mit einer Höhe von 2850 m die zweithöchste Hauptstadt Südamerikas galt es für mich zu erkunden an den folgenden zwei Tagen. Bedingt durch die Regenzeit war die Aussicht nicht so schön wie gedacht, von den ganzen Vulkanen um die Stadt sah ich nichts. Noch etwas irritiert von dem ganzen Lärm in den Straßen machte ich mich auf in die Altstadt Quitos die als erste Stadt Weltweit (1978) zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden ist. Es gibt viel zu sehen zwischen all den Kolonialen Gebäuden und den ganzen “Plazas” so hab ich die Zeit und die Sonne etwas unterschätz und mir gleich mal am ersten Tag einen Sonnenbrand geholt. Auch tagsdrauf war noch mal Kultur angesagt.Vom Hügel “El Panecillo” hatte ich einen wunderbaren Blick über Quito nur leider blieben die Vulkane weiterhin in ihr Wolkenkleid gehüllt. Auch waren etliche Fahrradfahrer unterwegs auf dafür abgesperrten Straßen, wie jeden Sonntag, wie man mir sagte. Eine gute Gelegenheit an einer der vielen Radstationen, wo es Wasser und Mechaniker gab, meine Reifen auf “Reiseluftdruck” zu bringen. Früh morgens wollte ich los, aber durch den Regen wurde ich etwas ausgebremst. Aber alles warten brachte nichts - ich musste los! Bis ich aus dem Kessel von Quito heraus war und schon gut Höhenmeter in der dünnen Luft gemacht hab - war ich schon völlig von dem ganzen Straßenschmutz bedeckt. Der rasanten Abfahrt folgte irgendwann ein Anstieg der mich an meine Grenzen brachte. Regen, Gegenwind aber vor allem die dünne Luft machte den Anstieg zu Qual . Als ich den 3500 m hohen Pass erkommen hatte folgte eine lange Abfahrt mit dem Ziel so schnell wie möglich mich auszuruhen. Cotopaxi und die ganzen Vulkane blieben mir auch am Folgetag verwehrt. Viehzucht und ein dicht besiedeltes Gebiet erradelte ich auf der gut ausgebauten Panamerikana die zu meinem Glück auch einen Seitenstreifen hat. In einem Tal bei 2300 m war die Luft schon etwas besser aber was dann wieder folgte war kraftraubend. Bis auf 3600 m kurbelte ich mich hinauf begleitet von LKWs die mich in schwarzen Abgasrauch einhüllten und ein paar Straßenköter die sich einen spaß mit mir machten und mich anbellten und jagten . Ab Riobamaba sollte alles besser werden, hier fand ich Lotte vor die sich wie verabredet im Hostel befand. Da sie gerade zwischen einem Jobwechsel steht hat sie ein paar Tage zeit mit mir zu radeln. Als Raftguide verdient sie gerade ihr Geld in Südamerika, erst in Chile und als nächstes Peru . Da sie nicht so ganz fit war, machte ich noch einen Ausflug mit einer geführten Tour zum Chimborazo (6310 m ) . Mit dem Rad ging es von von 4800 m bis ins Tal aber nicht das man vorher auch zu Fuß bei dem Refugio auf 5000 m vorbei geschaut hat. Auf Singletails führte der weg ins Tal vorbei an alten Incabehausungen , Quellen, Schluchten, Dörfern und immer in Begleitung unseres Guides im Geländewagen der uns viel erklärte. Das Wetter spielte mit und wir konnten den Höchsten Berg der Welt (vom Mittelpunkt der Erde gemessen) immer wieder sehen. Zu zweit ging es dann auf der Straße weiter von Riobamba aus nach Banos. Weit war es nicht, aber auf der gesperrten Straße die immer wieder nur Notdürftig gerichtet war, aber die sandigen Anstiege forderten die kleinsten Gänge. Banos, direkt am Fuße des Aktiven Vukan Tungurahua, der gerade wieder für Schlagzeilen sorgt, ist sehr beliebt für alle Adrenalin Sportarten, für uns aber war es nur ein Zwischenstop auf dem Weg ins Amazonastiefland. Tiefe Schluchten, Wasserfälle üppige Vegetation und eine immer höhere Luftfeuchtigkeit begleiteten uns bis wir im Tiefland waren. Nach 146 km erreichten wir Tena, davor verloren wir viel Schweiß an den etlichen Steigungen, was die Freude auf ein Feierabendbier nur noch erhöhte.

Datum: 23.03.(Tag 9 ) - Tachometerstand: 457km / davon Equador 457km / - davon Kolumbien 0km / - Ort: Tena (Equador)

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