Am anderen Ende der Welt

Nach einer 34 Stunden dauernden Reise, mit etlichen Filmen und Flugzeugmahlzeiten, landetet ich etwas müde aber froh in Auckland. Aber nach vergeblichem Warten auf mein Gepäck und etwas Zähen Einreiseformalitäten wusste ich beim Verlassen des Flughafens dass ich Tags drauf wiederkommen durfte - wenn mein Rad samt Ausrüstung auftauchen sollte. Bei einer der Zwischenlandungen, in Abu Dhabi und Sydney, hatte es wohl nicht so ganz geklappt meinen 30 Kilo Karton in den nächsten Bauch eines Flieger zu hieven. Karen holte mich vom Flughafen ab und hatte sogar ein großes Auto sich geliehen, das vorerst erstmal leer zurück in die Stadt fahren durfte. Nach nur 12 Jahren wo wir uns in Brasilien kennengelernt haben, sahen wir uns jetzt wieder in ihrer Heimat. Da seit unserem letzten Treffen doch so einiges passiert war gingen uns die Gesprächsthemen nicht so schnell aus und auch das Neuseeländische Bier durfte ich gleich mal probieren.

1,4 Millionen Einwohner, zwei Häfen, Erbaut auf 50 Vulkanen, größte Stadt Neuseelands ...all diese Fakten sprechen für sich, aber da ich "nur" sechs Wochen Zeit mitgebracht habe, beschränkte ich mich auf einen kurzen Abstecher ins Zentrum und einen längeren Spaziergang an der Mission Bay. Auf die Frage nach etwas Typischem wusste Karen gleich was wir machen konnten - Fish and Chips am Strand - gesagt getan, unser Abendprogramm stand,aber vorher mussten wir noch mal am Flughafen vorbei da endlich mein Rad angekommen war.

Fish and Chips abgerundet mit einem Bier, das wir jedoch versteckt trinken mussten da dies am Strand nicht erlaubt war, rundeten meinen zweiten und letzten Abend in Auckland ab. Etwas unsicher da ich wieder mal mit dem Linksverkehr mich anfreunden musste fuhr ich mit ein paar mal Nachfragen und Umdrehen aus Auckland heraus. Die Sonne, doch etwas Stärker als im winterlichen Deutschland, bescherte mir gleich mal rote Schenkel und Arme trotz Sonnenschutzfaktor 30. 132 km am ersten und 157 km am zweiten Tag - eigentlich wollte ich es ruhig angehen! Wie durch ein Wunder schlief ich gerade mal 100 Meter entfernt von einem Freund am gegen überliegenden Campingplatz das wurde mir allerdings erst bewusst als ich spät nachts meine mails abrief wegen einem möglichen Treffpunkt. Morgens überraschte ich ihn beim Frühstück - die Überraschung war gelungen! Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Lake Taupo - dem größten Neuseelands wo wir unsere müden Beine im warmen Wasser entspannen konnten. Die Temperatur konnten wir selber wählen da ein Bach mit heißem Wasser in einen Fluss mündete - so konnte man je nachdem was gerade angenehmer war eher ins warme oder kalte sich legen - genial ! Einmal um den See und hinauf zum Tongariro Nationalpark, dem ältesten Neuseelands und einer der wenigen der Weltkultur wie auch Weltnaturerbe bei der UNESCO ist. Drei Vulkane sind in dem Park wobei der Mount Ruapehu der höchste ist mit 2797 m. Aktiv sind sie auch noch wie man oft riechen kann oder auch die Wärme verspürt oder gar der Ausbruch 2012 belegt. Wir machten den beliebten "Tongariro Alpin Crossing" und bestiegen noch den Mt Tongariro (1967 m) der neben dem Weg lag. Belohnt wurden wir mit Fernsicht und dem Blick auf die beiden anderen Vulkane wie auch herrliche farbigen Seen. Tags drauf ging es mit dem Rad auf der Desert Road, wo wir die Aussicht auf die Vulkane und die schwefeligen Rauchwolken genießen konnten, immer weiter Richtung Süden.

**Datum: 04.02.(Tag 9) - Tachometerstand Juwi: 719km Ort: Palmerston North /Neuseeland **

Reisen: 

Kommentare

Das Bild 15 ist genial!!, aber ist jetzt das Fahrrad so groß oder der Fahrradfahrer so klein???

Felgen- und Speichenbruch, ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß beim Radeln.

Gruß, Rool