Regenwald und Wüste

Auf Regen folgt Sonnenschein, so auch hier am Franz Josef Gletscher. Endlich können wir die Wanderschuhe anziehen um den Gletscher uns anzuschauen. Auch wenn es die Südalpen sind ist es doch ein wenig anders - durch dichten Regenwald führt der Weg und alle Steine sind schön Rutschig. Auch kommt mir den ganzen Roberts Point Treck der 5 1/2 Stunden geht niemand entgegen aber das liegt wohl daran das der Weg schon seit längerem Gesperrt ist wegen einem Erdrutsch. Ich kann die Stelle gut umgehen und folge dem Treck dann wieder, genieße die Einsamkeit, was bei den Besucherströmen sonst nicht möglich wäre. Aber so Einsam bin ich nicht, Gemsen kann ich ein paar mal sehen auf nur ein paar Meter Entfernung die dann aber schnell die Flucht ergreifen ach und Hubschrauber sehe ich und das nicht nur einen. Etwa im 10 Minuten Takt fliegt einer über mich hinweg und macht entweder eine Runde über den Gletscher oder entlädt die Touristen auf dem Gletscher wo sie dann eine Runde drehen dürfen.

Morgens heißt es dann Abschied nehmen von meinem Freund Sven der noch etwas länger Zeit hat hier in Neuseeland - in diesem Sinne eine Glückliche Weiterreise, immer etwas Abstand zu den vorbeifahrenden Fahrzeugen und Rückenwind.

Der Himmel weint sich auch aus und Abends schüttet es was das Zeug hält. Da ein Zimmer doch 80 Euro kosten soll baue ich doch mein Zelt auf - komisch ich bin der Einzigste wo im Zelt schläft.

Morgens verlasse ich Haast und fahre im Regen am Haast River zum Haast Pass hinauf - der Namen der die ganze Gegend Prägt stammt vom Österreicher Julius Haast der als erster Europäer die Gegend 1865 erkundete. Er gab auch dem Gletscher diesen markanten Namen, Franz Josef, nach dem Österreichischen Kaiser !

Hoch hinaus geht der Pass nicht und ich strample Gemütlich weiter in das Tal hinein, aber die letzten Kilometer haben es in sich. Im kleinsten Gang quäle ich mich hinauf - kurz und knackig würde ich ihn beschreiben. Auf der anderen Seite ist dann auch das Wetter super - Sonne und Rückenwind schieben mich am Lake Wanaka und Hawea vorbei, zwei Glasklare Seen. Ich will die Crown Range Road radeln von Wanaka aus, sie ist der kürzeste Weg nach Queenstown und soll auch noch schön sein. Einen Hacken hat das ganze schon mal, der Wind hat Gedreht und es hat nur noch einstellige Temperaturen, aber das es auch noch richtig Steil wird und ich bis 1076 m hoch muss - das war aus meiner Karte nicht herauszulesen.

Der Haastpass wo gerade mal halb so Hoch ist, ist Eingetragen und dieser Pass gar nicht, naja. Nach ein paar Minuten auf dem Pass mach ich mich an die Steile Abfahrt nur sind die Hände so Kalt das ich Sie nicht mehr bewegen kann. Ein paar mal halte ich an und wärme Sie an der vom Bremsen heißen Felge.

Queenstown - das ist der Inbegriff für alle Adrenalinkicks: Bungy Jumping, Jetboat, Canyon Swing, Skydiving, Downhill Mountainbike,Rafting .... Die Liste will gar nicht mehr aufhören wie man sich seinen „kick“ holen kann und Gleichzeitig viel Geld los wird. Ich finde Gefallen an der Lage der Stadt, direkt am Lake Wakatipu und von Bergen Umringt die gerade mit Neuschnee Herrlich im Sonnenlicht Leuchten, und noch etwas gefällt mir besonders der "Fergburger"- da muss man zwar eine gute halbe Stunde warten wegen dem Andrang aber es Lohnt sich. Groß, Saftig, frisch Zubereitet und einfach Lecker - ein "muss"!

Auch muss ich wieder weiter. Den südlichsten Punkt meiner Reise habe ich jetzt hinter mir, jetzt geht es wieder in den Norden. Seit der Überschreitung des Haastpasses hat sich die Vegetation stark geändert, am Dustan Lake sind wieder viele Obstplantagen und danach viel Viehzucht aber alles was nicht Bewässert wird ist Wüstenähnlich. Kurz vor dem Lindipass Zelte ich Wild an einem Bach und fahre Morgens bei Eisigen Temperaturen über den knapp 1000 m Hohen Pass. Nach einer schönen (kalten) Abfahrt wird es richtig Flach und in der Ferne kann ich die Höchsten Gipfel der Südalpen wieder erblicken als ich bei Twizel kurz hinter einer Lachsfarm auf dem Campingplatz abbiege.

**Datum: 26.02.(Tag 31) - Tachometerstand Juwi: 2308km Ort: Twizel /Neuseeland*

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Kommentare

herzliche Grüße aus dem lauwarmen Deutschland. Ich verfolge mit großem Interesse die Berichte und natürlich die Bilder. Ich würde mal sagen, Juwi Du stehst schon mit einem halben Bein im Fotoreisenden-Kalender 2015 ;-)

Weiterhin gute Fahrt, Rool