Wieder in den Osten

aber nicht weil es hier unschlagbar billig ist, sondern weil es fernab der ausgetretenen Touristenpfade auch noch schön ist ! Immerhin war ich dieses Jahr schon auf “Malle” zum radeln und nach Kroatien bin ich auch schon geradelt und von der Arbeit will ich hier gar nicht erst anfangen (haha mein Chef liest mit ) , da hab ich mir etwas Ruhe und Entspannung verdient - also ab ins Buschtaxi!

Der Osten Polens wie auch die Küste sind bisher etwas zu kurz gekommen bzw. hab ich noch gar nicht gesehen. Auf dem Weg dahin besuchte ich ein paar Altbekannte Ziele.

Das Riesengebirge mit der 1602m hohen Schneekoppe war mein erster Stopp. Wie auch das letzte mal im Winter schlief ich einfach auf dem Parkplatz in Pec p. Snezkou. Abends konnte ich noch bei gutem Wetter draußen ein Bier genießen, am Morgen darauf frühstückte ich im Auto bei Nieselregen. Der Weg, im unteren Teil gut markiert durch Toilettenpapier links und rechts neben dem Weg, war gut zu laufen und ich gewann schnell an Höhe. Aber ab der Mittelstation, die jetzt dank der neuen Seilbahn gut zu erreichen ist, war der Weg schon fast wie eine “Wandererautobahn” wo sich alles den Berg hinauf schob. Leider war auch ab da die Sicht auf max. 50 m beschränkt - wobei trotz Autobahn und den Witterungsverhältnissen niemand mit Nebelscheinwerfer unterwegs war, auch die wo sich Übernommen hatten und schnaufend am Wegesrand saßen waren so schwer zu erkennen. So war es für mich an der windigen Spitze nur ein “Abklatschen” und es ging wieder hinunter in das Tal wo sich das Wetter etwas gebessert hatte.

Gemächlich und durch schöne Landschaft ging mein Weg vorbei an der großen Festung in Klodzko in das nahegelegene Heuscheuergebirge das seinem Aussehen der Berge den Namen zu verdanken hat. Mein Ziel waren die “Wilden Löcher” die wir auch auf unserer Anreise nach Zentralasien 2009 besucht haben. Damals hatte uns das Wetter mit Gewitter etwas auf Trab gehalten.

Um morgens schnell loszukommen schlief ich einfach auf dem Parkplatz von wo man zu den 4 km entfernten “Wilden Löcher” hinwandern konnte. Nacht wurde ich wach durch lautes Scheppern und anderen seltsamen Geräuschen, für mich war klar da machen sich Bären über die Abfalleimer her. Leider waren sie genau an denen beschäftigt die auf der anders Seite waren und somit auch für meine Stirnlampe zu weit weg. Aber nach etwa einer Stunde hörte ich dieselben Geräusche an den mir nahegelegenen Mülleimer, ganz vorsichtig schaute ich aus dem Fenster heraus und leuchtete den Platz aus aber da sah ich, zu meiner Enttäuschung nur drei Hirsche die sich über den Abfall hermachten. Ganz trocken blieb ich auch diesmal nicht, war aber wieder einmal schwer begeistert von dem Felsenlabyrinth wo die Erosion erschaffen hat und wo man sich zum Teil hindurchzwängen muss.

Das kleinste Hochgebirge der Welt lag schon fast auf dem Weg, diesmal wollte ich auf die polnische Seite. Mit gerade einmal 26x17 km ist es recht Überschaubar, bietet aber mit der Gerlsdorfer Spitze 2655m schon auch richtige Herausforderungen- aber so hoch hinaus wollte ich gar nicht! Bei 35 Grad machte ich eine kurze Wanderung zu dem Hausberg in der von Holzhäusern bestimmten Winterhauptstadt Polens - Zakopane. Tags drauf wurde es dann doch Anspruchsvollen , erst ging es mit der gefühlten halben Bevölkerung Polens zum Bergsee “Morskie Oko” und erst dann wo ich mir noch einen Pass und zwei weitere Bergsseen vorgenommen hatte wurde es ruhiger, aber auch nicht einfacher da die Temperaturen weiterhin jenseits der 30 Grad Marke waren. Nach einer Nacht an der alten Grenzstation zwischen Polen und der Tschechei die jetzt als Parkplatz umfunktioniert wurde ging meine Fahrt durch hügelige Landschaft immer weiter in den Osten. An dem schönen Dunajec-Tal konnte ich Flößer sehen die hier in Tracht mit Touristen herunterfahren an den bis zu 300 m hohen Bergwänden entlang, Perfekt um sich das anzuschauen und die Füße ins Wasser zu hängen. Der Bieszczadzki (das ist kein Tippfehler - einfach mal laut vorlesen ) Nationalpark in den Waldkarpaten war mein nächstes Ziel. Gelegen an der Grenze zur Slowakei und Ukraine solle es hier noch Wölfe und Bären und Luchse geben in dem UNESCO Biosphärenreservat mit seinen dichten Buchenwäldern. Von Ustrzyki Gorne aus bestieg ich auch den höchsten Berg mit seinen 1346m und wanderte auch in andere Richtungen - leider erfolglos in Sachen Tiersichtungen. Aber die Waldkarpaten wie auch die Wegmarkierungen und Campingmöglichkeiten usw. haben mir sehr gefallen.

Datum: 30.08. (Tag 8) - gefahrene Kilometer: 1612 km - Ort: Ustrzyki Gorne (Polen )