Patagonien

Nach ein paar netten Wanderungen in dem kleinen Gebirge bei Tornquist, konnte ich noch am nächsten Morgen mitverfolgen wie bei deinem heftigen Wind sich ein Schild bei der Touristeninformation losriss.Als es nur noch an einer Kette Befestigt um sich schlug, wagten die herbeigerufenen Männer sich nicht in die Nähe, da es viel zu gefährlich war. Erst zwischen einer Böe schafften zwei Männer, das Schild abzuhängen, bevor es Schaden anrichten konnte.

Schnell war ich wieder in der Pampa und viel Trockenes Gras wehte über die Fahrbahn, Staub wirbelte herum und Lastwagen fuhren etwas Schräg wegen des anhaltend starken Wind. Meine Übernachtungsplätze waren manchmal Tankstellen, wo ich mich neben die LKWs stellte, oder wenn sich die Möglichkeit ergab, auch mal direkt neben der Straße. Aber nur an einer Nebenstrecke, wo der Verkehr gegen Null geht sobald es dunkel wird . Die Halbinsel Valdes zählt zu den von der UNESCO geschützten Gebiete und wartet mit allerhand Tierleben auf. Guanakos , Nandus, aber auch Schlangen Spinnen und etwas flugfaule kleinere Vögel sah ich an Land. Beim oder am Wasser ist aber die Hauptattraktion der Halbinsel zu finden. Seelöwen, Seeelefanten, Magellanpinguine und zu mancher Jahreszeit auch Wale die ihre junge hier bekommen oder nur vorbeiziehen, nur war diese Zeit eben leider vorbei, und so musste ich auf die Meeressäuger verzichten.......oder doch nicht ?

Eigentlich darf man in dem Geschützten Gebiet nur an einer Stelle Campen – den offiziellen Campingplatz hab ich aber in den vier Tagen kein einziges mal gesehen. Ich fragte lieber die Parkranger ob ich nicht bei ihrer Station übernachten dürfte,sonst müsst ich die hundert Kilometer morgens wieder auf der Schotterpiste zu ihnen fahren. Mit einem zwinkern meinten Sie das Sie mir dass nicht erlauben könnten, aber das Abends auch niemand mehr vorbei kommt und das es ok wäre. Mit mir zusammen übernachteten noch zwei Schweizer mit ihren Fahrzeugen dort und diese gaben mir Bescheid als die Parkranger Orcas sichteten. Leider waren wir zu spät um mit zu erleben wie die acht Orcas einen Seeelefanten rissen, wir sahen nur noch viele Möve, die sich ihren Anteil holten, und beobachteten die Orcas bei der Jagd am Strand, wo einer sich sogar auf den Strand warf- was ein Schauspiel.

An meinem Ruhetag den ich kurzentschlossen an einem besonders schönen Platz einlegte, konnte ich Pinguine sehen die am Strand hin und her schwammen, aber war auch mein Auto auf der Schattenseite ein Anziehungspunkt geworden – tausende von Fliegen saßen dort. Ich war sehr froh am Hintereingang und an all den Fenstern ein Moskitonetz zu haben, sonst hätte ich wohl keine Ruhe gefunden beim essen oder schlafen. Nach vier Tagen Valdes hieß es Abschied nehmen von dem schönen Fleck.

Die größte Pinguinkolonie in Punta Tombo steuerte ich zusammen mit einem Weißrussischen Tramper an. Hinter jedem Gebüsch war ein Pinguin zu sehen immer mit Nachwuchs und mit einer Höhle wo sie auch Schutz vor der Sonne suchten – die Anzahl war unglaublich und die Pinguine watschelten überall herum - vom Meer kommend oder zum Meer gehende, während ein Elternteil immer beim Nachwuchs blieb.

In der Erdölhauptstadt Argentiniens – Comodoro Rivadivia, trennten sich dann wieder unsere Wege und ich fuhr alleine weiter, teils an der Küste entlang – wo es auch immer wieder Seelöwen zu sehen gab oder nette Übernachtungsplätze, aber auch durch das Hinterland wo die Fördertürme stehen. Nur eines wollte nicht aufhören, aber dafür ist Patagonien auch berühmt – seinen Wind.

Eine Stichstraße führte mich zu einem Nationalpark der mit Bäumen auftrumpft die 150 Millionen Jahre alt sind. Araukarien liegen dort herum mit gewaltigem Durchmesser und ein Feuer bekommt man auch nicht zu Stande mit dem Holz,da bin ich mir sicher. Das Geheimnis liegt darin das die Bäume versteinert sind, aber auch so gut erhalten das man auch die Jahresringe noch sieht. Ein nur 2 km langer Wanderpfad führt um die toten Riesen herum und danach verlangen die Parkranger eine Einsicht in die Taschen da hier einfach schon zu viel weg gekommen ist.

Die Landschaft war spektakulär und kurz nach dem Park ergab sich die Möglichkeit zu übernachten die ich zusammen mit einem Österreichischen Paar nutzte. Beim Abendessen und einem Bier genossen wir die Aussicht und die vorbeiziehenden Guanakoherden, wenn nur dieser Wind nicht wäre.....

Mein Ziel, Feuerland, kam immer näher. Kurz nach der Chilenischen Grenze, die ich in nur 4 Stunden hinter mir lies, dank der kommenden Feiertage, setzte ich mit der Fähre bei Regen nach Feuerland über. Dank des Regens waren die Schotter/Erdpisten auf der Chilenischeseite schön aufgeweicht und färbten alle Autos und LKWs einfarbig ein. Jetzt ist es nicht mehr weit bis Usuaia wo sich die Overlander schon seit Jahren zwischen Weihnachten und Silvester treffen um gemeinsam zu feiern.

Datum: 23.12.2016 (Tag 26) - Tachometerstand: 103266 km - gefahrene Kilometer: km / davon Europa 630 km / Südamerika 4441 km - Ort: Feuerland/Argentinien

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