Auf zu den warme Quellen

abermals ging es über die Grenze nach Chile.Wieder machte ich mein Gemüsefach leer und kochte es ein und das Obst viel meinem Hunger zum Opfer – so konnte ich routiniert und unbeschadet die Grenze queren. Auf chilenischer Seite erwarteten mich kahle Wälder die einem Vulkanausbruch zum Opfer vielen bevor es wieder saftig grün wurde und landwirtschaftlich geprägt. Für mich ging es einmal um den See Rupanco wo ich am Ostende, danke der neuen Straße, einen der schönsten Übernachtungsplätze an einem einmündenden Fluss fand. Mit viel Besuch kann man hier nicht rechnen, den wenn auch die Straße jetzt bis zum Seeende ging, so war sie nur mit Allrad und unter Vorsicht zu befahren. Nachdem ich bei einem Bauernhof eine Möglichkeit gefunden hatte mein Fahrzeug für ein paar Tage unterzustellen, machte ich mich auf den Weg zu den heißen Quellen von Callao.

Der 1926 gegründete Nationalpark, der einer der schönsten Berglandschaften Chiles umschließt und auch den hohen „Donnerberg“ Tronador, „Chiles Matterhorn“ den Vulkan Puntiagudo sowie den bekannten Vulkan Osorno beheimatet, wollte ich mir etwas erwandern und in den heißen Quellen etwas entspannen. Die Aussicht war leider etwas bescheiden da die Wolken recht tief in den Bergtälern hingen so verweilte ich nicht lange an den sonst sicher schönen Stellen und ging zügig, auf den von Erosion tief in den Boden geschnitten Wegen, den die Bergbauern zum hinuntertreiben ihrer Kühe nutzen, Richtung der Quellen. An manchen Stellen war der Weg bis zu fünf Meter tief im Boden verschwunden und leider auch recht matschig, fast schon brauchte man bei der Bewölkung und dem dichten Regenwald eine Stirnlampe um zu sehen wohin man tritt.

An den Quellen gab es dann eine Enttäuschung für mich, da jetzt die Sonne draußen war hatte ich nicht mehr so viel Lust auf das warme Wasser, zudem belagerte eine vierzigköpfige Schülergruppe, sich in zwei Tagen auch von meinem Startpunkt aus hierher geschleppt hatte den ganzen Platz. Ein Gaucho der die Gruppe mit seinen Packpferden begleitete sagte mir zum Glück, das ein paar Kilometer weiter eine Gruppe junger Leute in einem Haus wohnt und die sicher Platz haben für ein kleines Zelt, und so war es auch ! Da sie nächstes Jahr sowieso den Platz auch für Wanderer zum zelten anbieten wollen konnte ich das austesten, sogar eine eigene heiße Quelle hätten sie, sagten sie mir stolz. Die warme Quelle, war auch Warm nur war sie so tief das nicht einmal meine Beine komplett bedeckt waren vom Wasser , es war einfach ein Loch das sie gegraben hatten wo das warme Wasser heraussprudelte.Aber da die Wände nicht Befestigt waren und von Wasser unterspült wurden, stürzte es eben auch wieder ein. Wie der Zufall es wollte war für den Abend das austesten ihrer Feuerstelle angesagt, ein halbes Schaf lag bereit und ich war Eingeladen. Aber auch hier war noch Verbesserungspotential, erst sehr spät machte sie sich daran die Konstruktion zum Grillen zu erproben und so schwebte die Schafhälfte lange Zeit neben dem Feuer bis ich es mir doch nicht verkneifen konnte etwas zu sagen. Mit der verbesserten Konstruktion machte sich dann auch schnell ein angenehmer Geruch breit nur war es dann schon nach 23 Uhr und ich verabschiedete mich ins Zelt.

Morgens ging ich zeitig los immer an dem Fluss, mit dem wohlklingenden Namen „Rio Sin Nombre“, entlang bis an den Lago Todos Los Santos. Dort gönnte ich mir erst einmal eine lange Mittagspause bevor ich den gleichen Weg wieder zurückeilte. Zwei Höfe lagen auf meinem Weg, etwas Viehzucht und auch Ackerbau – für den Eigenbedarf verlangen einem fernab der Zivilisation viel ab. Von der Besiedlung Zeugen auch die Baumriesen die auf den Wiesen herumliegen . Bis zu zwei Meter im Durchmesser haben diese Giganten und trotzen hier bestimmt schon seit hundert Jahren der Witterung. Zurück bei meinem Zelt konnte ich mir anhören wie Lecker das Schaf doch war – nur leider war es erst um halb zwei Fertig, da wunderte ich mich auch nicht das morgens noch keine Bewegung im Haus war.

Auf ein Bad verzichtet ich an diesem Abend und erst am darauffolgenden Tag beim bezahlen war ich froh darum, weil ich auch hier,wie sonst üblich, für das baden in dem warmen Wasser extra zahlen musst. Naja, bis nächstes Jahr müssen sie sich noch richtig ins Zeug legen, aber schön war es trotzdem hier!

Den gleichen Weg folgte ich durch den schönen Regenwald zurück und fand mein Auto umringt von allerlei Getier – von Pferden bis Hühner, dazwischen Schafe und Schweine. An einigen Spuren am Auto konnte ich erkennen das es sich gut zum Kratzen eignete – stellenweise hatte sich Schafwolle verfangen. Mit frischen Brot und etwas Marmelade – direkt vom Erzeuger, machte ich mich wieder auf an den schönen Platz am See. Bei herrlichem Wetter, konnte ich alles trocknen was den Weg in die Waschschüssel gefunden hatte oder noch vom Wandern nass war. Nebenher versuchte ich mein Glück beim Angeln. Aber Glück hatte ich garnicht, gleich zwei Blinker kostete mich der Spaß. Besonders frustrierend war das ich einen Lachs schon auf etwa einem Meter am Ufer hatte, aber er durch eine letzte Panik an einem scharfkantigen Lavastein die Schnur kappte und jetzt mit einem schönen Piercing umherschwimmt. Das nahegelegene Valdivia lockte mit seinem sehenswerten Fischmarkt und dem weit bekannten „Kunstmann Bier“ . Gleich Abends probierte ich das süffige Bier mit einem leckeren Fisch mit Pommes, denn ich musste mich ja stärken für das anstehende Ereignis.

Datum: 18.03.2017(122Tag) - Tachometerstand: 108414 km - gefahrene Kilometer:10219 km / davon Europa 630 km / Südamerika 9529km – Ort:Valdivia/Chile

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