Unter Zeitdruck

mit meinen Abstecher nach Valparaiso wurde, wegen dem erhöhten Verkehrsaufkommen und den Warnungen mancher Chilenen das da an Ostern viel los sei, doch nichts. Über Los Andes ging es hinein in die Anden, der erste etwas höhere Pass stand an mit 3220 m, aber vorher musste ich mich über endlose Serpentinen, vorbei an Skigebieten in die Höhe schrauben. Nach den üblichen Einreise und Zollformalitäten, in der zugigen Höhe, ging es zur „Puenta del Inca“, einer natürlichen Brücke die mit einer Spannweite von 48m und einer Höhe von 27m über den Rio de las Cuevas reicht. Entstanden ist diese, in verschiedenen Gelbfarben schimmernde, Brücke aus den Ablagerungen von Thermalquellen.

Ein paar Kilometer weiter kann man den Höchsten Berg Südamerikas sehen, den Aconcagua mit seinen 6962m auf dem man 1985 auf 5300 m eine komplette Inca Mumie gefunden hat. Das der Berg nicht ohne Gefahr zu besteigen ist bezeugt auch der Bergsteigerfriedhof auf dem viele Gräber, auch aus dem Deutschsprachigen Raum, zu finden sind. Von diesem nachdenklichen Ort, wo die Gräber auch mit allerhand Kletterer Equipment geschmückt sind, führte mich der Weg erst Tagsdrauf weiter.

Mendoza erwartete mich leider mit keinem guten Wetter. Auf einem Bewachten Parkplatz durfte ich übernachten, da es in der Stadt sonst keine Möglichkeiten gab, alles nicht gerade prickelnd. Eine größere Freude war dann als Reisebekanntschaften mit ihrem Unimog an dem Parkplatz eintrafen, nur war es wegen der Höhe des Fahrzeugs und den mit Draht abgespannten Sonnensegel nicht gerade einfach auf einen Stellplatz zu gelangen. Aber ich konnte mich nützlich machen und auf das Fahrerhaus steigen und mit einer Alustange die Drähte über die hervorstehenden Fenster und Solaranlagen heben. Zu Ostersonntag gönnte ich mir, in Begleitung meiner Bekanntschaften, ein richtiges Restaurant. Schon 2002 als ich mit dem Rad hier war gönnte ich mir das vorzügliche Essen das von Asado bis zu Sushi und Nachtisch reicht- so viel man will ! Entlang der Anden, wieder auf der legendären Ruta 40, ging es nach Norden. Anfangs noch durch von Weinbau geprägte Landschaft und später durch meist Wüstenähnliche abschnitte mit Kilometerlangen geraden. Vor dem Nationalpark Talampaya, der auch in der UNESCO gelistet ist, gaben die Wolken nochmal ihren ganzen Inhalt Preis.

Nach dem wetterbedingten Pausentag waren die Wolken verzogen und ich konnte mich anmelden für den Rundkurs im Nationalpark. Wenn sich genug Fahrzeuge gefunden haben, darf man mit einem Führer aus dem Park und dem Fahrzeug in den Park hinein. Herrliche Gesteinsformationen erwarten da einen, aber auch zu einer Ausgrabungsstätte wird man gebracht wo versteinerte Dinosaurierknochen freigelegt sind, zudem wird einem viel erklärt zu der Entstehung der Formationen oder wie die Knochen konserviert wurden. Der Führer war nicht nur kompetent in Sachen Nationalpark, endlich hatte ich jemand gefunden der mir sagen konnte wo man erfahren kann ob der „Paso Agua Negra“ noch offen hat. Nach einem kurzen Telefonat wusste ich das der vor kurzem wegen schlechtem Wetter geschlossene Pass wieder offen war, aber ich soll mich beeilen. Um die Jahreszeit kann es jeden Tag sein das der Pass geschlossen wird, kein Wunder bei der Höhe von 4786 m. Gleich nach dem Rundkurs und einer kleinen Stärkung machte ich mich auf den Weg. Beim Sonnenuntergang war ich an der Argentinischen Zollstation angelangt, wo ich in Sichtweite die Nacht verbrachte bevor es hinauf gehen sollte.

Datum: 19.04.2017(152 Tag) - Tachometerstand: 110617 km - gefahrene Kilometer:12622 km / davon Europa 630 km / Südamerika 11992km – Ort:Argentinische Grenzstation /Argentinien

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