Dünne Luft

feinster Asphalt wurde dann doch abgelöst von einer Piste die immer höher führte,wäre sonst ja auch zu einfach gewesen. So langsam machte sich die Höhe bei mir bemerkbar, die dünne Luft lies mich schnell aus der Puste kommen wenn ich für ein Foto mal kurz aus dem Auto muste. Aber auch das Auto litt so langsam unter der Höhe, was da aus dem Auspuff kam war alles andere als Feinstaub und auch die Leistung lies nach. Vorbei an einigen „Büßerschneefelder“ - das sind Schneefelder die durch Winderosion bizarre Formen bilden, erreichte ich dann den Pass mit seinen 4785m. Kalt, windig aber mit einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Berge erwarteten mich da auf dem Paso de Agua Negra .

Da es mir noch nicht hoch genug war quälte ich das Auto einfach bis 4900m einen Berg hoch, stieg dann aus und wanderte etwas umher, aber so gemütlich war es draußen nicht. Auch die Mittagspause hielt ich hier oben ab mit dieser schönen Aussicht bevor mich der Weg tief hinunter in das Valle Elqui führte. Berge in verschiedenen Farben, dank der Mineralien, wie auch eine unerbittliche Sonne begleiteten meinen Weg in das für den Weinbau so berühmte Tal. Aber Wein wird hier nicht produziert, Pisco so heißt der Weinbrand für den die Reben hier in dieser Sonne ihre Früchte tragen. Den ganzen Herstellungsprozess konnte ich mir dann bei einer Führung in einer Piscodestillerie anschauen, wie auch verkosten, was dann meine Weiterreise etwas ausbremste. Bei einer kleinen Sternenwarte ließ ich mir die Entstehungsgeschichte des Universums erzählen mit anschließenden blicken auf einige Planeten durch das Teleskop. Den auch dafür ist diese Gegend berühmt. Viele Nationen betreiben hier Observatorien von wo sieh in das All sehen wie auch hören, wobei die Klänge von einem Radioteleskop für unsereins nicht gerade spannend ist.

Nach einem kurzen Zwischenstop in La Serena mit seinem schönen Stand, folgte ich der Küstenlinie, wenn möglich, sah unzählige Fischer oder auch Algensammler die in kleinen Behausungen an der Küste wohnen und passiere Mienen wo Erze abgebaut werden. Auf der Suche nach einem Nachtplatz blieb ich dann doch tatsächlich zwischen zwei kleinen Dünen im Sand stecken, aber mit etwas Luft aus den Reifen konnte ich dann doch den schönen Übernachtungsplatz am Stand erreichen, den ich nur mit einem Fuchs teilen musste.

Unzählige Seevögel konnte ich entlang meines Weges , wohl beim Festmahl, beobachten, aber auch Seelöwen und Pinguine gab es an und an zu sehen. Im Nationalpark Pan de Azucar konnte ich auch in der Wüste etwas Wandern, nur der Nebel der hier oft vom Meer heraufzieht und die dürftige Vegetation mit der notwendigen Feuchtigkeit versorgt, verhinderte die angepriesene Fernsicht. Nach der Wanderung in der prallen Sonne gönnte mir, zur Feier meines einsamsten Geburtstages ein Bier und betrachtet später den klaren und nicht durch Lichteinflüsse verunreinigten Sternenhimmel .

Weiter an der Küste näherte ich mich Antofagasta auf Pisten die nicht staubten, da sie mit Öl benetzt sind und sich fast schon wie Asphalt fahren lassen, nur als ich eine neu behandelte Straße befuhr war das Auto mit Öl und Dreck total verspritzt was nicht gerade so angenehm war. Die Nachtplatzsuche war auch hier kein Problem, ich suchte mir einfach einen Berg aus, fuhr hinauf und schon hatte ich einen Perfekten Platz mit Aussicht auf die umliegenden Berge. An Erzminen vorbei führte der Weg mich zurück auf die Panamericana wo ich mit vielen LKWs dann nach Antofagasta einrollte. Nach der nötigen Autowäsche parkte ich das Auto in Strandnähe bevor ich mich in die Innenstadt aufmachte.

Datum: 03.05.2017(166 Tag) - Tachometerstand: 112258 km - gefahrene Kilometer:14063 km / davon Europa 630 km / Südamerika 13433km – Ort:Antofagasta /Chile

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