Peru

Berichte von der Reise durch Peru

Isabel geht in die Luft

In Puno machen wir die obligatorische Bootstour zu den schwimmenden Inseln der Urus. Diese Touren finden täglich zu dutzenden statt und so darf man kaum erwarten auf den Inseln unverfälschtes indianisches Leben vorzufinden. Die meisten Urus leben heute auf dem Festland und nur noch wenige auf den Inseln selbst. Dennoch ist es ein kein ganz alltägliches Erlebnis sich auf den Schilfinseln zu bewegen und der für die Besucher frisch zubereitete Fisch schmeckt äußerst lecker. Nach dem feinen Fischmahl geht es für uns zurück in unserem klapprigen Besucherkahn, der zwischenzeitlich sogar den Geist aufgibt. Besser gesagt der Motor gibt den Geist auf, das Boot hält zum Glück noch. Erst nach 10min bekommen die Jungs den Antrieb wieder flott, die Treibstoffzufuhr war wohl unterbrochen. Auch wenn die Bootsfahrt etwas rumpelig ist, bedeutet die Tour doch einen kleinen Rekord für uns, denn der Titicacasee ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Zugegeben diese Bestmarke klingt etwas konstruiert lässt sich aber so überall im Internet nachlesen. Spannender finden wir da allerdings schon die Geschichte der MS Yavari, die vor unserem Nachtlager vor Anker liegt und auf Besucher wartet. Das Schiff wurde 1862 in Auftrag gegeben, schnell in England fertiggebaut und war dann eine halbe Ewigkeit in Einzelteilen zerlegt zuerst mit dem Schiff und dann von Arica bis Tacna mit dem Zug unterwegs. Die letzten 400km ging es auf den Rücken von Eseln über Pässe von 4700m nach Puno. Läppische 60PS hatte der Dampfer und wurde mit Lamadung befeuert. Erst 1870 ging die gute Yavari zu Wasser.

Machu Picchu boah super!

Eigentlich war ich darauf vorbereitet, dass mich der Besuch von Machu Picchu enttäuschen würde. 1992, beim ersten Besuch der Ruinen waren wir fast alleine und der Eindruck überwältigend. 22 Jahre später ist der Besucherdrang selbst in der Nebensaison gewaltig. Doch die "Menschenmassen" verteilen sich gut in dem Riesengelände und die Lage der Ruinen ist einfach sensationell. Ich bin fast noch mehr beeindruckt als beim ersten Besuch und die Mädels sind auch ganz hingerissen. Ellie interessiert dabei weniger die spannende Geschichte der Inkas als viel mehr die Tatsache, dass man in den Ruinen ganz toll klettern kann. Sie stört sich auch nicht an den schwindelerregenden Ausblicken ins

(Tor-)Tour de Federbrecher

Wir haben uns einen strammen Fahrplan vorgenommen, wir wollen möglichst schnell nach Cuczo kommen um dann dort und für den Rückweg nach Chile genügend Zeit zu haben. Die Fahrt durch die Küstenwüste ist entspannend, dann geht es ab Arequipa wieder richtig in die Berge auf über 4500m. Es lässt sich nicht vermeiden, dass wir heute in der Höhe übernachten. Bei trübem Wetter schlafen wir auf dem Altiplano auf ca. 4200m und es wird nachts ziemlich ungemütlich. Bei Temperaturen knapp über 0°C regnet es die ganze Nacht und am Morgen sind die umliegenden Berge weißgepudert. Die Schneegrenze ist nicht mehr weit entfernt. Wie erwartet startet das Auto schwer. Die Kombination aus großer Höhe und tiefen Temperaturen macht dem Fahrzeug das Leben schwer. Fast eine Minute bläst der Schlumpf grauen Rauch zum Auspuff hinaus, dann läuft der Motor erst rund. Ein Phänomen

Triumph am Guallatiri

Das Fahren auf dem Altiplano ist entspannend. Lange Geraden auf relativ guten Straßen, wir kommen gut voran. Ein Bremsklotz wartet aber noch auf uns, die Durchfahrt durch Oruro. Die Stadt ist mit 250.000Einwohner nicht riesig und wir haben ja Navi, aber das ist schnell ausgehebelt, da der Verkehr wegen einer Riesenbaustelle umgeleitet wird. Mit gesundem Menschenverstand und etwas Orientierungssinn kommen wir dann dennoch relativ zügig durch die Stadt, aber es ist schon verblüffend zu sehen, das fast in der ganzen Stadt kein einziger Wegweiser die Richtung nach La Paz anzeigt. Besonders spannend wird es dann an der Ortsausfahrt. Die neue vierspurige Autobahn zwischen Oruro und La Paz ist fast fertig, aber eben nur fast. Wegen der mangelnden Ausschilderung weiß kein Mensch, wo er eigentlich fahren darf. Im Schritttempo der Stadt stört das nicht sehr, aber mit 80km/h auf der Gegenfahrbahn zu fahren ist etwas unheimlich. Hoffentlich wissen die Anderen auch, dass sie mit Gegenverkehr rechnen müssen.