Australien

Radtourberichte aus Australien

Australien Rückblick

Es ist dunkel und es regnet – ein langer Arbeitstag ist zu ende. Plötzlich sieht alles anders aus, wenn ich zurückdenke an meine 5-monatige Australienreise. Jetzt würde ich ein paar Dinge anders machen. Mit dem Rad? Vielleicht, aber sicher würde ich die Reiseroute anders legen, nämlich gegen den Uhrzeigersinn – wegen der Winde. Aber dies ändert sich ja auch mit den Jahreszeiten. Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären. Auch wenn es nicht ganz so trocken war und ich doch einige Male eine Eisschicht am Zelt hatte, muss ich sagen, dass die Jahreszeit richtig gewählt war.

Plötzlich Herbst

Der Schweiß rinnt mir die Stirn hinunter, es ist neblig und kalt wie noch vor ein paar Tagen in Tasmanien – das ist jetzt schon wieder so weit weg. Mein Zelt ist innen mit Eis bedeckt. Ich beeile mich mit Anziehen und verschwinde gleich in die Zeltplatz-Küche, die mir etwas Schutz bietet. Es ist nicht mehr weit nach Devenport, dem Fährhafen Tasmaniens, nur noch 80 km, aber die Temperaturen um den Gefrierpunkt machen es nicht gerade zu einem Spaß, durch den Nebel zu fahren. Die Fahrt führt aus den Bergen hinab vorbei an kleinen Bauernhöfen und Flüssen.

Der Regen, der den Nebel ersetzt, beflügelt mein Tempo und ich kann mich bald bei einem Kaffee in Devonport meinen angestauten Mails widmen, während ich auf die Fähre warte.

Schnee

Hobart, die zweitälteste Stadt Australiens, hat Charme mit ihren alten Sandsteingebäuden und dem Hafen. Da können mich auch nicht die 6 Grad Höchsttemperatur und die immer wieder durchziehenden Regenwolken abhalten, einen Rundgang zu machen und die Sehenswürdigkeiten wie "Salamanca Place", "Batterie Point" und "Macquarie Warf“ anzuschauen.

Als mich am nächsten Morgen dann auch noch Sonnenschein empfängt kann ich es mir nicht nehmen lassen, den Hausberg „Mt Wellington“ zu beradeln. 22 km windet sich die Straße hinauf auf die 1270 Meter. Bei meiner Abfahrt hat es unten 3 Grad, oben liegt frischer Schnee von den letzten Tagen.

Schnell unterwegs

Es viel mir nicht leicht von Sydney in die 2 Zugstunden entfernten Blue Mountains zu fahren. Zum einen gefiel die Stadt mir sehr, aber auch Prasheela kochte so gut – aber es waren ja nur drei Tage. Schon auf dem Hinweg begeisterte mich die Gegend und als ich es noch zum Sonnenuntergang zum „Echo Point“ - einem Aussichtspunkt – schaffte und zu den „Three Sisters“- einer Felsformation – mit samt den umliegenden Schluchten, bin ich nun voll und ganz überzeugt von den Bergen die einst in der Besiedlung Australiens ein großes Hindernis darstellten. Den Namen übrigens verdanken die Berge den Eukalyptusbäumen und ihrem Harz, das wenn es ausgast einen blaugrünlichen Dunst über den Tälern erzeugt.

Nach Sydney

Noch einmal Schafe einfangen - das Stand für mich am letzten Abend auf dem Programm. Eine meiner Lieblingstätigkeiten auf der Farm. Auch sollten die riesigen Haufen Holz zum Brennen gebracht werden, die die Bulldozer zusammengeschoben hatten. So richtig klappte das allerdings nicht. Da half auch kein Benzin/Diesel- Gemisch – es war einfach zu feucht.

Aber nicht nur Holz, auch der gesamte Abfall wird auf der Farm einfach in ein paar alten Ölfäßern mit etwas Diesel zusammen verbrannt und anschleißend in eine Grube gekippt, wo auch schon der alte Fernseher, Kühlschrank und die abgefahrenen Reifen liegen.

Seiten