SIERRA LEONE '94
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Geschichte:

Der Name ‘Sierra Leone’ geht auf die Portugiesen zurück, die 1462 als erste europäische Kolonialmacht im heutigen Sierra Leone an Land gingen. Sie tauften das Land, aufgrund des Donnergrollens und der Hügelkette in Küstenähe, “Löwenberge”. 1787 wurde die heutige Haupstadt Freetown gegründet, besiedelt vornehmlich von ehemaligen Sklaven aus London. Im Jahre 1808 wurde Sierra Leone britische Kronkolonie, ehe es am 27. April 1961 die Unabhängigkeit erlangt. Erster Präsident der Republik Sierra Leone war Sir Milton Margai.
Viele Jahre war Sierra Leone ein Einparteienstaat, ehe 1992 das Militär unter dem damals 28 Jahre alten Valentine Strasser die Macht an sich reisst, die es vier Jahre später an den demokratisch gewählten Präsidenten Ahmad Tejan Kabbah abtritt. In der Zwischenzeit tobte im Osten des Landes bereits ein blutiger Bürgerkrieg, angefacht von der “Revolutionary United Front” unter Foday Sankoh, der vom damaligen Präsidenten Liberias, Charles Taylor, maßgeblich unterstützt wurde. Hintergrund des grausamen Krieges, der später auf das ganze Land übergriff und erst 1999 ein Ende fand, sind die großen Diamantenvorkommen im Osten des Landes. Präsident Kabbah wurde im Mai 2002 wiedergewählt; zum gleichen Zeitpunkt wurde auch das 124 Sitze umfassende Parlament neu gewählt.


Geografie und Klima:

Sierra Leone hat eine Fläche von 71740km2, was ca. der Größe Bayerns entspricht, und grenzt im Norden und Osten an Guinea sowie im Südosten an Liberia. Entlang seiner Atlantikküste befinden sich vornehmlich Mangrovensümpfe, im Landesinnern subtropischer Regenwald. Der Großteil des Landes liegt auf einer Höhe von 300m über dem Meeresspiegel, mit Ausnahme der Berge im Osten; der höchste Berg ist der Loma Mansa mit 1948m Höhe. Das Klima ist tropisch mit einer von Mai bis Dezember dauerenden Regenzeit.
Die größten Städte neben der Hauptstadt Freetown (über eine Million Einwohner) sind Makeni, Bo und Kenema.


Bevölkerung:

Sierra Leone hat ca. 5 Millionen Einwohner, von denen die meisten in der Hauptstad Freetown leben. Es gibt insgesamt ungefähr 20 unterschiedliche ethnische Gruppen, von denen die größten die Temne (vornehmlich im Norden des Landes) und die Mende (Landesinnere und im Süden ansässig) sind. Weitere Gruppen sind die Limba, Susu oder Kuranko. Eine zahlenmäßig relativ kleine Gruppe sind die Kreolen (“Krios”), die Nachfahren der ehemaligen Sklaven aus England, die jedoch politisch und wirtschaftlich zu der Elite des landes gehören. In Freetown gibt es ebenfalls viele aus dem Libanon stammende Händler.
Die offizielle Landessprache ist Englisch, das allerdings nicht von der ganzen Bevölkerung gesprochen wird. Neben der jeweiligen Sprache der eigenen Bevölkerungsgruppe, sprechen die meisten Einwohner Sierra Leones Krio, eine vom Englischen abstammende kreolische Sprache.
Neben dem Islam und vielen chriustlichen Kirchen, sind so genannte Naturreligionen weit verbreitet.


Quellen:
[1] Der Fischer Weltalamanach 2000. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1999
[2] Wikipedia, the free encyclopedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Sierra_Leone [November 2004]
[3] Bank of Sierra Leone:
www.bankofsierraleone-centralbank.org