Geschichte:
Der
Name ‘Sierra Leone’ geht auf die Portugiesen zurück,
die 1462 als erste europäische Kolonialmacht im heutigen
Sierra Leone an Land gingen. Sie tauften das Land, aufgrund des
Donnergrollens und der Hügelkette in Küstenähe,
“Löwenberge”. 1787 wurde die heutige Haupstadt
Freetown gegründet, besiedelt vornehmlich von ehemaligen
Sklaven aus London. Im Jahre 1808 wurde Sierra Leone britische
Kronkolonie, ehe es am 27. April 1961 die Unabhängigkeit
erlangt. Erster Präsident der Republik Sierra Leone war Sir
Milton Margai.
Viele Jahre war Sierra Leone ein Einparteienstaat, ehe 1992 das
Militär unter dem damals 28 Jahre alten Valentine Strasser
die Macht an sich reisst, die es vier Jahre später an den
demokratisch gewählten Präsidenten Ahmad Tejan Kabbah
abtritt. In der Zwischenzeit tobte im Osten des Landes bereits
ein blutiger Bürgerkrieg, angefacht von der “Revolutionary
United Front” unter Foday Sankoh, der vom damaligen Präsidenten
Liberias, Charles Taylor, maßgeblich unterstützt wurde.
Hintergrund des grausamen Krieges, der später auf das ganze
Land übergriff und erst 1999 ein Ende fand, sind die großen
Diamantenvorkommen im Osten des Landes. Präsident Kabbah
wurde im Mai 2002 wiedergewählt; zum gleichen Zeitpunkt wurde
auch das 124 Sitze umfassende Parlament neu gewählt.
Geografie und Klima:
Sierra
Leone hat eine Fläche von 71740km2, was ca. der Größe
Bayerns entspricht, und grenzt im Norden und Osten an Guinea sowie
im Südosten an Liberia. Entlang seiner Atlantikküste
befinden sich vornehmlich Mangrovensümpfe, im Landesinnern
subtropischer Regenwald. Der Großteil des Landes liegt auf
einer Höhe von 300m über dem Meeresspiegel, mit Ausnahme
der Berge im Osten; der höchste Berg ist der Loma Mansa mit
1948m Höhe. Das Klima ist tropisch mit einer von Mai bis
Dezember dauerenden Regenzeit.
Die größten Städte neben der Hauptstadt Freetown
(über eine Million Einwohner) sind Makeni, Bo und Kenema.
Bevölkerung:
Sierra
Leone hat ca. 5 Millionen Einwohner, von denen die meisten in
der Hauptstad Freetown leben. Es gibt insgesamt ungefähr
20 unterschiedliche ethnische Gruppen, von denen die größten
die Temne (vornehmlich im Norden des Landes) und die Mende (Landesinnere
und im Süden ansässig) sind. Weitere Gruppen sind die
Limba, Susu oder Kuranko. Eine zahlenmäßig relativ
kleine Gruppe sind die Kreolen (“Krios”), die Nachfahren
der ehemaligen Sklaven aus England, die jedoch politisch und wirtschaftlich
zu der Elite des landes gehören. In Freetown gibt es ebenfalls
viele aus dem Libanon stammende Händler.
Die offizielle Landessprache ist Englisch, das allerdings nicht
von der ganzen Bevölkerung gesprochen wird. Neben der jeweiligen
Sprache der eigenen Bevölkerungsgruppe, sprechen die meisten
Einwohner Sierra Leones Krio, eine vom Englischen abstammende
kreolische Sprache.
Neben dem Islam und vielen chriustlichen Kirchen, sind so genannte
Naturreligionen weit verbreitet.
Quellen:
[1] Der Fischer Weltalamanach 2000. Fischer Taschenbuch Verlag,
Frankfurt a.M. 1999
[2] Wikipedia, the free encyclopedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Sierra_Leone
[November 2004]
[3] Bank of Sierra Leone:
www.bankofsierraleone-centralbank.org