Island
2006
in 3,5 Wochen von Reykjavik nach
Reykjavik (7.7.06 bis 30.7.06)
Nachdem
wir die ganze Nacht hindurch unsere Rucksäcke immer wieder
neu ein und ausgepackt hatten, um die ideale Gewichtsverteilung
herauszufinden, ging es am nächsten Morgen auch schon Richtung
Frankfurt. Nach langen, scheinbar nie enden wollenden fünf
Stunden Flugzeit, landeten wir endlich im vermeintlich kalten
Norden bei sonnigen 15 C°, in Keflavik. Schwitzend und völlig
irritiert standen wir nun in unserer wasser- und windfesten Kleidung
vor dem Infostand, auf der Suche nach einer Möglichkeit unser
Nachtlager aufzuschlagen. Der Flugplatz war uns dafür eindeutig
zu ungemütlich und so nahmen wir den Bus, der uns zum nächstbesten
Campingplatz fahren sollte. Wir wussten zwar schon im Voraus,
dass Reisen auf Island unter Umständen sehr teuer sein kann,
aber diese halbstündige Busfahrt hatte uns erst einmal auf
den Boden der Tatsachen geholt. Doch der Schock unserer schwindenden
Reisekasse war schnell überwunden, als wir uns langsam aber
sicher auf dem Campingplatz Hafnarfordur, in Mitten von Reykjavic,
eingelebt hatten.
An
unserem ersten Morgen im Norden stürmten wir voller Tatendrang
zur gegenüber liegenden Bushaltestelle, in der Hoffnung zum
Ausgangspunkt unserer ersten Tour zu gelangen. Unsere Tour sollte
am Gullfoss beginnen, der außerhalb von Reykjavic lag. Jedoch
ins Hinterland der Hauptstadt zu gelangen, stellte sich nach einer
Weile als sehr schwieriges Unterfangen dar. Zum einen mussten
wir ins Zentrum zur "Busstation" kommen, von der aus
alle Überlandbusse starteten und zum anderen hatten wir natürlich
durch unsere urlaubsbedingte Trödelei den ersten und einzigsten
Überlandbus an diesem Tag verpasst. Aber da wir schon mal
an der Busstation waren kauften wir uns auch gleich ein Busticket
für die ganze Insel. Wie sich später herausstellte hatte
sich diese Investition durchaus gelohnt. Nichts desto trotz ließen
wir unseren weiblichen Charme spielen und so fand sich Schluss
endlich doch noch ein netter Busfahrer, der uns zu unserem lang
ersehnten Ziel fuhr. Der Gullfoss, auch Ursprung des Meeres genannt,
ist ein gigantischer Wasserfall bei dem drei Etappen Wasser über
70 Meter in die Tiefe stürzt. Nach diesem beeindruckenden
Naturschauspiel ging es zu Fuß und per Anhalter weiter zu
dem kleinen Örtchen Fludir. (Trampen ist auf Island übrigens
kein Problem so lange man nicht an der Ringstraße sein Glück
versucht, zudem sind die Isländer sehr herzlich und hilfsbereit.)
Am nächsten Morgen waren wir etwas schlauer und packten dieses
mal schon sehr früh unsere sieben Sachen zusammen und erwischten
doch tatsächlich den Bus nach Sellfoss. Dort überprüften
wir noch einmal unsere Ausrüstung, bevor es dann mit einem
aufgemotzten Hochlandbus zum Ausgangspunkt unserer fünftägigen
Landmannalaugar-Tour ging. Die Fahrt dauerte etwa einen halben
Tag. Doch der Busfahrer war sehr touristenfreundlich und so hielten
wir an Kraterseen, am Vulkan Hekla und anderen landschaftlich
reizvollen Plätzen an. Angekommen an der Hütte Landmannalaugar
konnten wir uns eine ungefähre Vorstellung davon machen,
wie es wohl auf dem Mond aussehen muss. Die Hütte lag in
einem alten, kaum überschaubaren Flussbett. Umringt von ockerfarbenen
Bergen, die wie Wände senkrecht in die Höhe schossen.
In Mitten dieser einzigartigen Mondlandschaft gönnten wir
uns erst einmal eine Pause und genossen die nordische Sonne. Zwischenzeitlich
ließen wir uns die geschriebenen Worte unseres Reiseführers
noch einmal auf der Zunge zergehen, der davon abriet auf eigene
Faust das Hochland zu erkunden. Die Warnungen jedoch gekonnt ignoriert
zogen wir los. Der erste Abschnitt führte uns vorbei an buntem
Gestein, Basaltsäulen und aufgebrochener Erde. Überall
um uns herum brodelte und dampfte es aus der Erde und ein penetranter
Schwefelgestank hatte sich um uns gelegt. Der Pfad war gut zu
erkennen und ohne Probleme zu bewältigen. Kaum hatten wir
uns über die scheinbar unbegründeten Warnungen unseres
Reiseführers lustig gemacht, war für uns auch schon
im wahrsten Sinne des Wortes Schluss mit lustig. Denn vor uns
tat sich ein unüberschaubares Schneefeld auf. Von diesem
Moment an tauchten wir ein in eine Welt absoluter Stille und Einsamkeit.
Nur das Pfeifen des eisigen Windes begleitete uns unaufhörlich.
Wir setzten ungeahnte Kräfte frei und versuchten uns mit
gegenseitiger Motivation, über das Schneefeld zu jagen. Nach
sieben Stunden erblickten wir am Horizont die lang herbeigesehnte
Hütte Hrafntinnusker. Die Hütte war mit 24 Personen
natürlich völlig überfüllt und obwohl wir
nicht wie angeraten vorgebucht hatten, wurden für uns glücklicherweise
noch zwei Schlafplätze geschaffen. Die anderen Globetrotter
kamen aus der ganzen Welt, und da es bei der Erläuterung
der einzelnen Herkunftsländer diverse Verständigungsprobleme
gab, entstand in kürzester Zeit auf der Rückseite eines
Papptellers die Weltkarte. Aus dieser Runde heraus schloss sich
uns ein Alleinreisender an, der uns für die darauffolgenden
Tage durch das gnadenlose Gebiet des Laugavegur ein treuer Begleiter
war.
Kaum hatten wir uns am nächsten Morgen von allen verabschiedet,
verschwanden sie auch schon in alle Himmelsrichtungen und waren
nie mehr gesehen. Nur wir drei waren noch übrig und zogen
frisch gestärkt los zur 18 km entfernten Hütte Hvanngil.
Kaum hatten wir die Schneefelder hinter uns gelassen standen wir
nun in den Weiten der Unendlichkeit. Sogar der Wind hatte uns
mit seinem Gesang verlassen . Um uns herum nur unberührte
Natur, buntes Gestein und seltsamen Felsformationen, die unserer
Phantasie freien Lauf ließen. Nur ab und zu brodelte und
zischte es neben uns auf und für kurze Zeit stieg uns ein
Gemisch aus faulen Eiern und Schwefel in die Nase. Nach dieser
faszinierenden aber auch beängstigenden Einsamkeit standen
wir urplötzlich am Ende dieses Hochplateaus und vor uns lag
ein Tal voller Leben. Der See Alftavatn war umringt mit moosüberzogenen
Hügel und Gebirgsblumen so weit das Auge reichte. Im Tal
der Elfen angekommen gönnten wir uns zur Belohnung eine kalte
fast ungenießbare Gemüsebrühe, die uns noch lange
im Gedächtnis war. Völlig ausgehungert kamen wir an
der Hütte an. Dort trafen wir überraschenderweise einige
vom Vortag, die genau so ausgehungert waren wie wir. Als jeder
sein spärliches Abendessen verputz hatte, betrat eine Jugendgruppe
in Begleitung einiger Cheeps das Haus. Nachdem den faulen, eh
viel zu dicken Kindern vor unseren Augen ein gigantisches Käsefondue
zubereitet wurde, eskalierte die Situation und es entbrannte unter
den Anwesenden ein wilder Kampf um eine liegen gebliebene Käserinde.
Beschämt über unser aller Verhalten ging es am nächsten
Tag nach einer spektakulären Flussüberquerung direkt
auf eine schwarze Wüste zu. Und als ob das nicht genug wäre,
sich durch den weichen Sand zu kämpfen, brach noch ein mehrstündiger
Sandsturm über uns herein. Zum Glück hatten wir uns
am Morgen die Karte noch mal genau angesehen und so kamen wir
unbeschadet an der Hütte Botnar an. Dort angekommen ließen
wir uns überreden, einen Spaziergang zu einem nicht weit
entfernten Kanyen zu unternehmen. Es hatte sich gelohnt. Der harmlos
wirkende Gletscherfluss Morkafler hatte im Laufe der Jahrtausende
eine farbenfrohe ca. 80 m tiefe Schlucht in der Landschaft hinterlassen.
Überwältigt von der Gewalt des Wassers begaben wir uns
auf unsere letzte Etappe der Hochlandtour. Ursprünglich wollten
wir unsere Tour zwischen den beiden Gletschern Myrdalsjökull
und Eyjafjallajökull beenden. Doch auf Grund starken Nebels
mussten wir unser Vorhaben abbrechen. So wanderten wir nach Porsmörk
zur Hütte Eystrie, um von dort aus mit dem Hochlandbus nach
Skogar zu kommen. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir ein saftig
grünes Birkenwäldchen und wir fühlten uns für
kurze Zeit wie in Österreich. In Skogar verbrachten wir auf
einer einsam gelegenen Zeltwiese eine Nacht am Fuße des
unbeschreiblich schönen Wasserfalls Skogafoss.
Am nächsten Tag ging es dann über das unspektakuläre
Örtchen Vik an der Südküste entlang nach Skaftafell.
Dieser Ort bestand eigentlich nur aus einem Campingplatz, einem
riesigen Busparkplatz und jeder Menge Cafe-Fahrt-Touristen, die
rücksichtslos über den ganzen Platz pilgerten und dabei
noch einige mit liebe abgespannte Zeltschnüre mit sich rissen.
Und mit den Touristen kam der Regen. Um dem Trubel etwas zu entkommen,
entschlossen wir uns eine Tagestour zum Gletschersee Morsadalon
zu unternehmen. Jedoch mussten wir unsere Tour nach einiger Zeit
abbrechen. So manches Rinnsal sich drohte sich zu einem reißenden
Bach zu entwickeln und uns den Rückweg abzuschneiden und
zudem waren wir bis auf die Knochen durchnässt. Nach einer
ebenso regnerischen Nacht ging es am nächsten Morgen vom
Regen in den Orkan zum Gletschersee Jökulsarlon, der einst
als Kulisse eines James Bond Filmes diente. Von der etwa 70 m
hohen Wand der Gletscherzunge des Breidamerkurjökull stürzen
täglich mehrere Eisblöcke in das eisige Wasser und treiben
auf das offenen Meer hinaus. Das wollten wir uns natürlich
genauer ansehen und fuhren mit einem Amphibienfahrzeug todesmutig
durch die treibenden Eisschollen hindurch. Nach dieser aufregenden
Fahrt ging es über Höfn an der rauen Ostküste entlang
nach Egilsstadir. Laut Isländischer Sage sollen an diesem
Küstenabschnitt sehr grausame Trolle leben, die nur Böses
im Sinn haben. Wir zweifelten auch keine Minute an der Exsistens
solcher Gestalten als wir durch die gespenstisch wirkende Landschaft
fuhren, die durch Sturm und Überflutung gezeichnet war. Von
Egisstadir ging es dann weiter zum Myvatn, auch Mückensee
genannt. Dort angekommen hatten wir auch gleich eine unheimliche
Begegnung mit einem Schwarm angriffslustiger Möwen. Denn
dummerweise sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz
in das Brutgebiet einiger Dreizehenmöwen geraten.
Gerettet von einem Fischer planten wir unsere nächste Drei-Tages-Tour,
vom Myvatn nach Asbyrgi und wieder zurück. Doch unser Plan
wurde spontan geändert, als wir auf der Fahrt nach Asbyrgi
schon mehr oder weniger den Verlauf unserer Wanderrouten verfolgen
konnten. Da wir dieses saftig grüne Naturschutzgebiet entlang
des Flusses Jökulsa a Fjöllum schon während der
Fahrt bestaunen konnten, wollten wir etwas Neues kennen lernen
und so fuhren wir geradewegs weiter nach Husavik. Husavik ist
ein lauschiges Fischerdörfchen an der Nordküste, welches
unweigerlich durch den Walfang gezeichnet ist.
Aber bevor wir an diesem Tag in unserem Zelt verschwanden genossen
wir noch die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel des Viknafjoll-Felsmassivs
auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht Skalfadir.Da es
an der Nordküste keine Touren gab, die unser Interesse geweckt
hätten, fuhren wir gleich am darauffolgenden Tag wieder zurück
nach Reykjalid. Dort gab es dann auch gleich ein fröhliches
Wiedersehen mit den alt Bekannten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen,
mit all den Leckereien, die unsere Rucksäcke hergaben, machten
wir uns auf den Weg zu den Dimmuborgir (schwarzen Burgen). Dies
ist ein weitläufiges Gebiet mit bizarr geformten Lavagebilden,
die durch den jüngsten Ausbruch des Hverfjall entstanden
sind. Völlig beeindruckt von unseren eigenen Hirngespinsten,
in jedem Gebilde scheinbar ein Wesen erkennen zu wollen, wanderten
wir weiter entlang des Vulkans Burfell in das Gebiet der heißen
Quellen und Geothermien. Unser Weg führte uns über unendliche
Weiten von buntem Lavageröll und aufgebrochener Erde.
Dort angekommen gönnten wir uns auch gleich ein Bad in einer
der türkisfarbenen Quelle. Da uns die Wärme so unheimlich
gut tat plantschen wir in dem schwefelangereicherten Wasser nicht
wie vorgeschrieben max. 1,5 Stunden, sondern ganze 4 Stunden.
Bevor jedoch unsere Badeanzüge gänzlich vom Schwefel
zersetzt wurden, machten wir uns gemütlich auf den Weg zurück
in unser kaltes Zelt. Am Morgen nahmen wir dann den Bus und fuhren
an der Nordküste entlang nach Borganes, um in die Westfjorde
zu kommen. Die provisorische Zeltwiese in diesem Ort ließ
zu wünschen übrig und wir versuchten die ganze Nacht
hindurch, den Lärm der schweren Geländefahrzeuge vergeblich
zu ignorieren. Völlig übermüdet ging es dann weiter
nach Stykkisholmur, um mit der Fähre zu dem Vogelfelsen Latrabjarg
über zu setzen. Da die Landzunge durch die große Artenvielfalt
der dort nistenden Vögel bekannt wurde, hatten wir entlang
der Küste eine Vier-Tages-Tour geplant. Kaum hatten wir jedoch
die etwas eintönige Landschaft erblickt, entschlossen wir
uns spontan, unsere nächsten vier Tage irgendwo anders zu
verbringen. Und so kauften wir uns postwendend, zum Entsetzten
des Kapitäns, eine Fahrkarte zurück nach Stykkisholmur.
In dieser Nacht sollten wir dann auch gleich durch unser verachtendes
Verhalten gegenüber der Natur bestraft werden und so jagte
unaufhörlich ein unglaublich eisiger Wind um unser Zelt.
Nach einer zitternden Nacht entschlossen wir uns, unsere Tour
auf der Halbinsel Snaefellnes zu machen. Kaum gesagt gleich getan
waren wir auch schon in Olavsvik, am Ausgangspunkt unserer Tour.
Nach längerem Studieren der Karte, stellte sich heraus, dass
sich in diesem Gebiet keine Wanderpfade befinden. Völlig
übermüdet kämpften wir uns über unwegsame
Geröllfelder, die — zu allem Überfluss —
mit schwammigen Islandmoos überzogen waren und landeten Schluss
endlich im Sand der “schwarzen Küste”. Ohne lang
zu fackeln standen wir auch schon an der Straße und fuhren
per Anhalter weiter nach Hellnar. Dieses idyllische Örtchen,
am Fuße des schneebedeckten Vulkans Snaefellsjökull,
an dem Jule Vert´s Reise zum Mittelpunkt der Erde begann,
bestand aus einem gepflegten fünf Sterne Hotel, einer Kirche
und zwei Bauernhöfen. Dieses Gebiet war leider so überwältigend,
dass es unter Naturschutz gestellt wurde. So blieb uns nichts
anderes übrig, als in einem der beiden Bauerhöfe zu
übernachten. Doch das Schönste an der ganzen Sache war
der Vogelfelsen direkt vor unserer Haustür. Da es uns hier
so gut gefiel, blieben wir noch einen relaxten Tag länger
und erkundeten die Landschaft in der Bucht von Londrangar. Wieder
am Bauernhof angekommen drückte uns ein Einheimischer eine
selbstgezeichnete Karte einer angeblich versteckten Höhle
am Snaefellsjökull in die Hand, in der einst ein Mann sieben
Jahre seines Lebens verbracht haben soll.
Mit jeder Menge Abenteuerlust im Gebäck bestiegen wir den
Vulkan auf der Suche nach diesem geheimnisvollen Ort. Nur leider
stellte sich beim Anblick eines unübersehbaren Hinweisschilds
heraus, dass dieser Ort schon lange kein Geheimnis mehr war. Enttäuscht
von dieser Tatsache machten wir uns entlang der unberührten
Küste auf den Weg nach Anastarpie. Dort angekommen begegneten
wir auch noch gleich einem Denkmal dieses Höhlenmenschen,
der durch seine hilfsbereiten Taten zu einem isländischen
Volksheld wurde. Am nächsten Tag fanden wir jedoch die unberührte
Natur nicht mehr so überwältigend, als wir uns stundenlang
durch ein Sumpfgebiet entlang der Bucht Breidevik kämpfen
mussten. Mit einem Gewitter im Nacken schafften wir es mit letzter
Kraft zur Straße und ließen uns zum nicht mehr weit
entfernten Ort Budir bringen. Dieser Ort bestand wieder einmal
nur aus einem unbezahlbaren Hotel und einer schwarzen Holzkirche.
So verbrachten wir die Nacht am Strand. Schweren Herzens verließen
wir dieses wunderschöne Fleckchen Erde und wanderten an der
Straße entlang nach Vegamot. Von dort aus fuhren wir zurück
auf unseren ersten Campingplatz in Reykjavic.
Da wir durch unsere viele Tramperei noch drei Tage übrig
hatten, fuhren wir gleich am nächsten Tag in das Thermalfeld
Haukaladur zum Geysir Strokkur. Entsetzt über die Touristenmassen
verbrachten deshalb einen geschlagenen Tag im gegenüber liegenden
Cafe. So tüftelten wir bei unzähligen Tassen Kaffee
unsere letzte Tour aus. Als dann auch endlich der letzte Reisebus
verschwunden war, trennten wir uns von dem Kaffeeautomaten und
genossen mit einigen Gleichgesinnten die ca. 20 m hohen Wasserfontänen
des kleinen Bruders des ursprünglichen Geysis, der Namensgeber
alle Springquellen wurde.
Nach diesem beeindruckenden Naturschauspiel entschlossen wir uns,
eine zweitägige Tour zum See Hagavatn am Fuße des Gletschers
Langjökull zu unternehmen. Im Gebäck ein ebenso entschlossenes
Biker-Pärchen. Wie sollte es auch anders sein ließen
wir uns per Anhalter an unseren Ausgangspunkt unserer Tour bringen.
Dies war eine unscheinbare Kreuzung zweier Schafspfade inmitten
der Einsamkeit. An der 15 km entfernten Schutzhütte angekommen,
machte uns ein aus heiterem Himmel erschienener Einheimischer
darauf aufmerksam, dass wir nicht an dem Ort waren wie ursprünglich
geplant. So machten wir uns wieder durch das Nichts auf den Weg
zurück nach Reykjavic. Unterwegs legten wir noch einmal einen
Zwischenstopp am Geysir ein, um uns für ein herannahendes
Unwetter zu rüsten. Doch bevor wir jedoch dieses faszinierende
Land mit all seinen herzlichen Bewohnern, der Trolle, Elfen und
der Ursprünglichkeit der Natur verlassen mussten, genossen
wir noch das isländische Nachtleben und die angenehme Tatsache,
dass es im Norden in den Sommermonaten nachts kaum dunkel wird.