Australien

Radtourberichte aus Australien

Großstadt und Outback

1.8 Millionen Einwohner und es werden immer mehr. Wöchentlich ziehen 900 Personen nach Brisbane. Somit ist Brisbane die am schnellsten wachsende Stadt Australiens. „Angenehmes Klima und einfach eine relaxte Atmosphäre„, so steht es auch im Reiseführer und das kann ich auch bestätigen. Schnell sind die Tage vergangen an denen ich durch die Stadt geschlendert bin, am Ufer des Brisbane River den Yachten hinterher und den Kletterern nachgeschaut habe, die an den Uferfelsen mit Seil und Haken zugange waren, schöne Parks besichtigt, mich auf einer Parkbank ausgestreckt oder mich gar mit einem Metzger unterhalten habe, der deutsche Wurstwaren auf dem Wochenmarkt angeboten hat.

Festgefahren am Traumstrand

Auch nach Rockhampton brachte die Straße keine positiven Überraschungen. Immer wieder flüchtete ich auf der kurvigen Strecke in den Graben, da sie LKWs einfach nicht ausweichen wollten. Auch die Magpie-Angriffe aus der Luft häuften sich, aber die nehme ich schon gar nicht mehr ernst.

„Durchhalten“, dachte ich mir, denn Harvey Bay war nicht mehr weit. Dort steuerte ich eine wirklich schöne Herberge an. Gemütlich untergebracht in einem echten „Queenslander“ - ein Haus auf Stelzen. So konnte ich erst einmal durchatmen. Nach all der freudlosen Radlerei wollte ich mir was gönnen und hatte mir eine Tour auf Fraser Island ausgesucht. Fraser Island, das ist schon fast ein Muss für den Australienreisenden. 1992 aufgenommen von der UNESCO in das Weltnaturerbe. Eine Länge von 123 km und eine Breite von 22 km ist noch nichts Besonderes, aber was ist dann so besonders an dieser Insel?

Ohne Geld nach Papua Neuguinea

Zum zweiten Mal fand ich mich zum Sonnenuntergang an der "Horseshoe Bay" auf Magnetic Island ein. Magnetisch ist die Insel allerdings nicht, wie einst Captain Cook dachte, weil sein Schiffskompass nicht mehr funktionierte oder vielleicht doch? Der Sonnenuntergang zumindest war es für mich. Ich gesellte mich zu einer anderen Reisenden, die ich vom Campingplatz kannte, da ein Sonnenuntergang schon zu zweit bewundert werden sollte. Dann musste ich doch noch die Position wechseln – immer auf der Suche nach einem guten Motiv.

Kaum war ich ein paar Schritte gegangen, fand ich eine Geldbörse. Auch das noch (ein paar Tage vorher hatte ich schon ein Handy gefunden und musste den Besitzer ausfindig machen)! Wo das nächste Fundbüro ist wusste ich nicht und bis zur Polizei

Zum Cape Tribulation und zurück

Hat es sich wirklich gelohnt, frage ich mich? Über 150 km hin und das Gleiche wieder zurück. Bei vorausgesagtem schlechten Wetter und dem stetig aus dem Süden kommenden Wind, der mich mal beschleunigte aber nach dem Umdrehen doch stark abbremste! Die Antwort heißt ganz klar: JA! Cape Tribulation, das ist der Ort, an dem der Regenwald (gelistet unter Unesco Weltnaturerbe) bis an den Strand reicht. Hier leben 36 % der Säugetiere, 50 % der Vögel und 60 % der Schmetterlinge, die in Australien vorkommen und das auf einer Fläche von nur 0,01 % Australiens. Das klingt ja ganz gut oder nicht? Aber um dort anzukommen, musste ich ja wie gesagt erst mal hinstrampeln.

Regen im Regenwald

Alles ist nass und klebt auf der Haut, zum Glück ist es nicht kalt. Ausziehen, abtrocknen und dann zum Essen, das zwischen dem zweiten und dritten Tauchgang serviert wird. Vor ein paar Tagen war ich noch mitten in der Wüste unterwegs und jetzt hier - am Great Barrier Reef direkt vor der Küste Australiens steige ich in das feuchte Reich von Neptun herab. Tennant Creek sagte ich am späten Abend „Lebewohl“ aus dem Bus heraus, fuhr vorbei an der Minenstadt „Mt Isa“ und dank des freundlichen Busfahrers erreichte ich am Abend dann Townsville - nicht wie von mir gebucht „Woodstock“ das gute 40 km vor Townsville liegt, aber 50 Dollar günstiger ist.

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