Zu zweit nach Alaska

Auf dem Weg zum Flughafen von Whitehorse, sah ich das Flugzeug noch landen und nur etwas später durfte ich, nach so langer Zeit, endlich meine Freundin in die Arme schließen. Am folgenden Tag besuchten wir die hölzerne Fischtreppe, wo sich leider keiner der wandernden Lachse zeigte und dann verließen wir die Stadt auch schon und folgten dem, bei früheren Goldsuchern beliebten, Klondike Highway.

Etwas komfortabler als die Glücksritter, aber auch mit vielen Vorräten im Gepäck, ging es Richtung Dawson. Einen kleinen Abstecher machten wir noch und fuhren auf dem Silver Trail in das, mittlerweile ziemlich verlassene Keno, wo wir uns bei Dauerregen das hübsch hergerichtete Museum über den Bergbau und das frühere Leben, an diesem abgelegenen und kalten Ort anschauten. Über den Regen wollten wir uns aber nicht beschweren, da uns erklärt wurde, dass dieser nun endlich dafür sorgte, dass die waldbrandgeplagte Region durchatmen konnte. Wir bogen ein weiteres Mal vom Klondike Highway ab, auf den Dempster Highway, auf dem man bis ans Polarmeer fahren kann. Für uns endete er aber am Tombstone National Park, wo wir etwas wanderten, bevor wir umkehrten und die Goldgräberstadt Dawson ansteuerten.

Dawson selbst erschien uns wie aus der Zeit gefallen. Schicke Holzfasaden an den alten Häusern und die Gehsteige aus Holz, ließen einen im Glauben in einer anderen Zeit gelandet zu sein. Selbst die Läden vermittelten einem dieses Gefühl. Zubehör zum Goldwaschen neben Fallen für Pelztiere, Waffen und Lebensmittel, die man in Säcken kaufen konnte, um damit den Winter in der Wildnis zu überstehen, waren hier Standard! Ungeplanterweise hatten wir den wichtigsten Tag des Jahres für unseren Aufenthalt in Dawson erwischt, den Discovery Day, womit der Goldwäscherzeit gedacht wird. Die Stadt war in Feierlaune und wir durften der Parade beiwohnen. Nach Dawson ging es mit einer Fähre über den Yukon.

Ab jetzt waren wir auf dem "Top of the World Highway" bis zur Grenze nach Alaska unterwegs. Wie der Name es vermuten lässt waren wir etwas erhöht unterwegs und konnten so manche schöne Sicht genießen über die "Grenzenlose Wildnis" im Norden Kanadas. Den, nur drei Monate im Jahr besetzten, Grenzübergang überquerten wir ohne Probleme und waren damit im nördlichsten Bundesstaat der USA angekommen. Der erste Ort den wir durchfuhren, hatte den schönen Namen Chicken und schon bald waren wir auf dem berühmten Alaska Highway unterwegs der uns bis Delta Junction führte.

"Moment" wird sich hier der erfahrene Alaska Reisende sagen, zu Recht! Auch wir legten einen Stopp ein in dem schönen Tok, schlenderten durch das „Zentrum“ der Innenstadt und kehrten bei "Fast Eddy's" ein. Wir besuchten das, besonders schöne, Besucherzentrum und machten uns, mit vielen Tipps, auf den Weg Richtung Fairbanks. Nach vielen Kilometern seit Whitehorse, konnten wir jetzt endlich Elche aus der Nähe sehen, wobei ein Elchkalb nur um Haaresbreite einem SUV ausweichen konnte und uns vor Schreck kein Bild machen lies. Fairbanks ließen wir erst einmal aus und folgten der 800 Meilen langen Pipeline, die von Prodhoe Bay nach Valdez führt bis in die White Mountains. Mit Wanderschuhen und etwas Trailmix (süß/salzige Nussmischung) ausgestattet, erwanderten wir uns etwas die Gegend und sichteten so manches Murmeltier, bevor wir (ich) mit zerkratzen Beinen wieder zurück am Auto was Schönes kochten und den Abend bei einem Lagerbier ausklingen ließen.

Fairbanks/ Alaska USA 24.08.2023 - Tag 282 der Reise Kilometer mit dem Rad: 4823 km Mit dem Auto: 25855 km

Reisen: