Aller Anfang ist schwer

Die ersten Etappen liegen hinter mir und ich genieße gerade einen Kaffee neben dem Tippen. Schon fast vergessen ist der Ärger, den ich mit der Fluggesellschaft hatte.

Nachdem ich mein Fahrrad gleich bei der Buchung angemeldet habe, meldete ich mich immer wieder um nachzuhaken, ob die Bestätigung seitens der Fluggesellschaft eingegangen ist. Dank der in Europa allgegenwärtigen Aschewolke war aber alles etwas chaotisch und die Fluggesellschaften hatten viel zu tun. Die Details erspar ich euch. Zwei Tage vor dem Abflug bekam ich die Bestätigung - allerdings bloß bis Singapur, ab da fliegt Qantas und Sportgepäck wird als normales Fluggepäck mit gewogen, also 800 Euro für mich!! Freitagnachmittag erreicht man niemand mehr bei den Fluggesellschaften. Also alles umpacken, das so prima flugbereit da steht. Auch am Flughafen war nichts mehr zu machen, aber dank größerem Handgepäck konnte ich den Preis auf 387 Euro reduzieren!

Wie auch der Abschied von meinen Freunden nicht einfach war, kam jetzt der Abschied von meinen Eltern, die mich auf den Flughafen brachten, Dankeschön nochmals!! Nach Aufenthalt in London und Singapur landete ich um 2.30 Uhr in Perth. Die Einreise verlief erwartungsgemäß unproblematisch. Nach Sonnenaufgang wurde mein Rad ausgepackt, reisefertig zusammengebaut und bestückt, bevor es für mich etwas unsicher auf der linken Seite nach Perth hinein ging.

Die erste Nacht verbrachte ich im Hostel bevor Simon, ein Australier den ich 2005 in Deutschland kennengelernt habe, mich dort abholte und gleich mal auf ein Känguru-Steak einlud! Schade war nur, dass er tags drauf zur Arbeit musste, per Flugzeug, wo er bei einem Tagebau als Fitnesstrainer tätig ist. Drei Tage hatte ich Zeit mich an Australien und Perth zu gewöhnen, bevor ich Simon mit seinem Land Cruiser vom Flughafen abholte. Geplant war angeln und tauchen zu gehen, nur machte uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wind und Regen vereitelten das Vorhaben. Stattdessen besuchten wir seine Eltern, gingen gut Essen, tauchten ab in das Nachtleben und schauten tags drauf ein Frauenfußballspiel an, wo ich mir ein Bild machen konnte über den Australischen Fußball und die anstehende WM!

Nach angekündigter Wetterbesserung ging es dann für mich los. Schnell lag Perth hinter mir, die ersten Road Trains überholten mich und die Straßen zeigten, dass sie nicht immer radlerfreundlich sind. Ein Seitenstreifen fehlt oft, der Asphalt ist sehr grob, so dass man ordentlich in die Pedale steigen muss und wenn etwas entgegen kommt, muss ich als Schwächerer weichen bevor ein Roadtrain bremst!!

Die ersten Kängurus bekam ich zu Gesicht als ich unweit der Straße an einem Viehzaun mein Zelt aufschlug, etwa 20 Stück hoppelten in der Abenddämmerung über die Wiese. Nebenher noch Vogelgezwitscher von irgendwelchen Papageien und 120 km am ersten Tag - so gefällt es mir! Die nächsten drei Tage hatte ich nicht so viel Glück da der Wind auffrischte und – wie sollte es anders sein – mich frontal abbremste. Als dann auch noch der Regen dazukam hörte der Spaß endgültig auf. Letztendlch bin ich in Geralton angekommen wo ich in alter Radlermanier erstmals den Supermarkt aufsuchte, um mich mit leckeren Sachen einzudecken.

Geralton bekannt für seinen Wind bei den Windsurfern und durch die Tatsache, dass nach dem Untergang der Batavia 1629 (Dutch East India Company) und der anschließenden grausamen Meuterei hier die ersten 2 weißen Australier an Land gingen. Zwei Ruhetage werde ich mir hier gönnen, damit sich mein Hintern wieder etwas erholen kann und sich das etwas leidende Knie bessert.

Die folgenden Radetappen werden von Einsamkeit geprägt sein und schlechter Versorgungslage, so dass ich für bis zu drei Tage Wasser mitnehmen muss und Essen für 5 Tage. Es bleibt spannend.

Zum Abschluss noch ein kleines Rätsel – siehe Bild Nr. 17 (WA = Western Australia)

Die Antwort erhaltet ihr beim nächsten Bericht, ebenso wie größere Bilder!

Datum: 28.05.(Tag 12) - Tachometerstand Juwi: 512km - davon Australien 512km / davon Neuseeland km 0 Ort: Geralton/Australien

Reisen: 

Kommentare

Hallo Uwe, habe gerade den ersten Bericht von Australien gelesen. Gab wohl etwas Startschwierigkeiten. Kann ja dann nur besser werden. Also alles Gute für Australien und komm gesund wieder. Gruß Peter & Anja

P.S.: hier noch die Seite von einem Schweitzer der gerade in Australien unterwegs ist. http://www.betzgi.ch/de/veloreisen/odyssee/bericht/2010/australien-zentrum.html