Ein letztes mal hinauf

Nachdem ich das Strandleben ausgekostet hatte und noch die ein oder andere runde „Mensch ärger Dich nicht“ gespielt hatte, wollte ich der Hitze etwas entfliehen und mir den „Geheimtipp“ Minca anschauen. Auf 650 m in den Bergen der Sierra Nevada gelegen mit Blick auf Santa Marta und das Meer, an einem Bach wo die Indianer schon zu Urzeiten rituelle Waschungen abgehalten haben , lockten mich hinauf. Nachdem es die ersten 20 km schön flach war kamen 15 die es in sich hatten. Die Straße nicht immer gut und dafür ordentlich steil kosteten dank der starken Sonne viel Schweiß, binnen Minuten war mein Trikot klatschnass und der Schweiß tropfte überall - von dem Gesicht auf das Fahrrad, von den Armen über die Hände auf die vorderen Packtaschen und auch an den Waden lief es in die Socken - so sieht bergaufradeln in der Karibik aus !

Die Anstrengung hatte sich gelohnt, schön gelegen war das Hostel und gleich nach der Ankunft machte ich Vesper und genoss die Aussicht an die Küste, den Garten mit seinem dicken Bambus und verspeiste nebenher die Mangos die Reif überall von den Bäumen fielen. Am späten Nachmittag machte ich mich auf den Weg zum „Pozo Azul“ einen herrlichen Pool vom Bach gebildet wo gerade zu einläd sich in den Fluten anzukühlen und den Wald mit seinen riesigen Bäumen zu bewundern. Nachts konnte man auch einer unglaublichen Geräuschkulisse lauschen, nicht wie sonst wo Lkwmotoren, gehupe, oder andere kolumbianische Geräuschbomben einschlagen , nein - lautes Zirpen und sonstige “Urwaldgeräusche” beherrschten die Nacht. Da passte es ja ganz gut das auch in meine Zimmer nicht nur unzählige Moskitos und Falter unterwegs waren sondern sogar eine Fledermaus ihre Kreise zog. Morgens wachte ich trotz Moskitospray doch einiges Blutärmer auf und sah mich übersät von den roten Einstichstellen die meinen Körper bedeckten. Barranquilla war mein nächstes Ziel, viertgrößte Stadt Kolumbiens und eigentlich nur bekannt für seinen Karneval der besonders ausgelassen sein soll. Für mich war es nur eine Zwischenstopp und das nicht mal ein schöner. Bei der Einfahrt zeigte sich die Stadt dreckig und laut, als ich dann vom Hotel aus einen Rundgang machen wollte durch das Stadtzentrum wurde ich von allen gewarnt. Leute stoppten mich auf der Straße und redeten auf mich ein ja nicht weiter zu gehen den im Zentrum sein die Drogenmafia unterwegs. Und so hab nach etlichen Warnungen doch kehrt gemacht und mich nur bei der Polizeiwache umgeschaut!

Der restliche weg bis Cartagena war teils von Mangroven, Wüste und kleinen Dörfern gesäumt. Alles in allem nicht gerade eine schöne Strecke da es oft ewig gerade aus ging. Viel schöner war dann Cartagena wo ich meine letzten Tage verbracht und noch mal schöne Sachen unternahm. Tauchen , sogar in und zu einem Wrack, einen Fahrradausflug zum 60 km entfernten Schlammvulkan der 500 m tief ist und zum suhlen einläd verschönerten mir die Tage wenn ich nicht gerade die Altstadt Cartagenas anschaute die ich noch von meinem letzten Aufenthalt vor 10 Jahren gut kannte und geschlagene drei Wochen hier auf eine Mitfahrgelegenheit nach Panama wartete. Aber zu sehen gab es in der seit 1984 von der UNESCO gelisteten Altstadt viel. Schön hergerichtete Kolonialbauten oder gar nur den Sonnenuntergang von der Stadtmauer die die gesamte Altstadt umgibt.

Etwas wehmütig hieß es dann Fahrrad und Ausrüstung verpacken und mit dem Taxi an den Flughafen bevor es nach 7 Wochen Südamerika Nachhause ging.

Datum: 03.05((Tag 50 ) - Tachometerstand: 3009km / davon Equador 660km / - davon Kolumbien 2349km / - Ort: Cartagena(Kolumbien)

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