Auf Draculas Spuren

Juwi nutzt den Aufenthalt in Honigberg um Verwandte und Bekannte zu besuchen (Bild 10A bis 12A). Gut für uns, dass er in Honigberg und nicht im Nachbarort Bod aufgewachsen ist. Wegen der Vogelgrippe stehen komplette Dörfer unter Quarantäne; z.T. halten sich in den Ortschaften mehr Polizisten und Soldaten auf als Dorfbewohner. Nach Bod kommt keiner rein und vor allem keiner raus. Auch wir befinden uns mit unserem Übernachtungsplatz schon in der "Danger-Zone" (Bild 13A). Auf dem Weg nach Bran zur Dracula-Burg geraten wir dann in einen Hinterhalt von Ausserirdischen, die uns mit Strahlenkanonen auflauern (Bild 14A, 15A). Zum Glück stellen sich die weißen Gesellen nur als Staatsangestellte heraus, die die Aufgaben haben alle "kontaminierten" Fahrzeuge am Ortsende zu desinfizieren.

In Bran nehmen wir die Burg von Vlad Tepes, besser bekannt als Graf Dracula, unter die Lupe (Bild 16A). Genauso interessant finden wir aber auch die werbewirksamen Plastikkühe vor dem Panorama der Südkarpaten (Bild 18A, 19A). Weiter mit Kultur geht es dann bei der Stadtbesichtigung von Kronstadt - Brasov (Bild 20A bis 22A). Wir geniessen die friedliche Atmosphäre des rumänischen Landlebens (Bild 23A bis 25A), besichtigen bei regnerischem Wetter (die Temperaturen sind über Nacht von 33° auf 18° gefallen) die für Siebenbürgen so typische Wehrkirche von Honigberg (Bild 26A), nehmen Abschied von Juwis altem Wohnhaus (Bild 27A) und dann Kurs auf Schässburg (Sighisoara), eine der unzähligen wunderschönen Städte in Siebenbürgen/Transylvanien. Viele Orte in Siebenbürgen haben deutsche Wurzeln. Bereits im Mittelalter sind die Siebenbürger Sachsen in Rumänien eingewandert und haben deutliche Spuren hinterlassen. Bis heute haben sie sich ihre deutsche Sprache erhalten. Mittlerweile haben aber viele das Land verlassen. Vor allem nach dem Sturz von Ceausescu nutzten Tausende die neue Reisefreiheit um in den Westen, bzw. nach Deutschland zu gelangen. In dem ehemals "sächsischen" Honigberg leben deshalb heute nur noch 120 deutschstämmige Personen.

Anmerkung zu den Bildern 38A und 39A: Rumänien hat eine kleine Währungsreform hinter sich, die unsere auf Euro getrimmten Hirne schwer ins Schwitzen bringt. 1RON sind 10 000Lei. Die grössten Scheine sind 100RON, bzw. 1 000 000Lei !!! 1Euro entspricht 35 000Lei oder eben 35RON. Für den Anfänger ist oft schwer zu erkennen, dass mancher Schein mit Aufdruck 100 deutlich mehr Wert ist, wie ein Schein mit Aufdruck 500 000. Zu allem Überfluss gibt es auch noch Münzen, die wiederum in Lei und Bani (=100Lei??) unterschieden werden. Wir mussten bei dem allgemeinen Durcheinander auch unser Lehrgeld in Form eines 100RON-Scheines zahlen!! Bild 38A zeigt übrigens das Rausgeld für unsere Supermarktrechnung. Da wir mit 60RON die Rechnung von 59,13RON zahlen wollten und nicht genügend Banis in der Kasse waren, wurden wir einfach mit "Nescafe Brasero" abgespeist.

Datum: 25.05.(Tag 230) - Tachometerstand: 75 842km - gefahrene Kilometer: 28 810km / davon Afrika 21 289km / Asien 3046km / Europa 4475km - Ort: Schässburg/Siebenbürgen (Rumänien)

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