Vom Draa-Tal in die Wüste

Wir verlassen bei M´Hamid die Teerstrasse und sind froh mit dem Draa-Tal auch die vielbefahrene Touristen-Route zu verlassen. Die raffinierten Souvenirhändler schaffen wir uns somit vom Leib. Bei aller Freundlichkeit kann die Geschäftstüchtigkeit doch etwas nerven. Da werden dann schon auch mal Autopannen vorgetäuscht um den helfenden Touristen als "Dankeschön" zum "Tee" ins Teppichgeschäft zu locken. Im Hohen Atlas ist der Aspirin-Trick in Mode, bei dem der naive Tourist mit leidendem Blick nach einer Kopfwehtablette befragt wird. Als Dank folgt die obligatorische Einladung in den Laden für ein kleines Revanche-Geschenk. Das Geschenk gibt es dann, wenn überhaupt, nur im Paket mit weiteren Einkäufen und dem Laden selbst entkommt man nur wieder mit grösster Mühe.

Die Schwenkerbrothers kommen an

Julia Roberts soll in town (Marrakesch) sein, sogar von Tom Hanks ist die Rede. Aber nicht diese Hochkaräter aus der Filmszene (ständig huscht ein amerikanisches Filmteam durch die Medina) beunruhigt das Team, sondern die Ankunft von Bernd, Marc und Michael, besser bekannt als Groove, Hose und Ascher, die Schwenkerbrothers.

Wir packen die Drei ins Gepäck und ziehen von Marrakesch über den Hohen Atlas in den Süden. Die Gipfel sind strahlend weiss, bis etwa auf die Höhe von 3000m NN liegt Schnee. Nicht zu glauben, daß wir kaum zehn Tage vorher auf dem höchsten Gipfel des Atlas allenfalls kleinste Schneereste gefunden haben. Über den Tizi n`Tichka gelangen wir nach Süden und biegen via Ait Ben Haddou und Ouazarzate in das Draa-Tal ein. Die Landschaft und das saftige Grün hier tief im wüstenhaften Süden Marokkos ist fantastisch. Das Draa-Tal bildet eine lange Oase, die sich bis nahe an die algerische Grenze nach Mhamid erstreckt.

Der durstige Mann von Essaouira (English version, see below)

Die Strandtage in Essaouira gehen zu Ende und die Fahrzeuge sind wüstenfertig. Wir brechen unsere Zelte am Atlantik ab und bewegen uns ein letztes mal Richtung Marrakesch. Nach den letzten feuchten Tagen bestellen die Bauern ihre Felder. Viele pflügen mit Eseln, vereinzelt sieht man aber auch Pflüge, die von Dromedaren gezogen werden.

Nach diesen beschaulichen Bildern folgt dann der grosse Schreck. Am Strassenrand liegt ein scheinbar toter Spaziergänger. Wir hauen sofort die Bremse rein und nähern uns der Person, die mit dem Kopf im Strassengraben und den Beinen halb auf dem Asphalt liegt. Ein weiteres Fahrzeug hält und meint, das sei normal!! Normal??, wir sind etwas beruhigt und tatsächlich atmet der Kumpel noch. Er hat Schaum

Mit Juwi ans Meer nach Essaouira

Nach einer entspannten Nacht in Aremd packen wir unsere sieben Sachen und ziehen weiter nach Marrakesch. Auf dem Weg dorthin erkennen wir, welch Riesenglück wir mit unserem Bergsteig-Wetter hatten. Enorme Wolkenberge bauen sich über dem Hohen Atlas auf. In der Ebene herrschen sandsturmartige Bedingungen und die Folgetage sehen wir immer wieder Verwüstungen, die durch die starken Niederschläge hervorgerufen wurden. Auch bei unserer Wiedersehensfeier mit Juwi können wir wegen dem starken Regen garnicht auf dem Djema-el-Fnaa feiern, sondern wir müssen uns in eine überdachte Lokalität zurückziehen.

Afrika in drei Tagen!!

Endlich da, dachte ich als meine Räder die ersten Meter auf marokkanischem Boden zurücklegten!!!! Aber jetzt erst eimal von vorne. Rolf war schon gute zwei Wochen unterwegs und neidisch schaute ich täglich ins Tagebuch ob sich wieder was getan hatte. Meinen letzten Arbeitstag hinter mich gebracht, machte ich meinen Mercedes G urlaubstauglich. Alles was man für ausgedehnte Wüstentouren benötigt musste mit - aber nein noch viel mehr, da Rolf "nur" bis Marokko vorgefahren war, hatte er vorerst auf Reservekanister und andere Wüstenausrüstung verzichtet. So hatte ich, angefangen mit drei Reservereifen und 12 a 20 Liter Dieselkanistern auch noch jede Menge Essen und Ersatzteile dabei.

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